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Wohnraum neu gedacht: Der Fluckenhof in Maierhöfen

Warum ein junges Paar einen alten Bauernhof dem modernen Einfamilienhaus vorzieht.

Fotos: Fluckenhof/Katharina Heüveldop  

Fotos: Fluckenhof/Katharina Heüveldop  

Kathi und Felix, 28 und 30 Jahre alt, haben sich Anfang 2020 den Traum vom eigenen Dach über dem Kopf erfüllt – im Allgäu. Das Besondere: Das Haus ist kein Neubau am Ortsrand, sondern ein alter Allgäuer Bauernhof. Felix kommt ursprünglich aus dem Allgäu und Kathi vom Schliersee in Oberbayern. Aktuell wohnen und arbeiten die beiden in München, freuen sich aber sehr darauf, bald aufs Land zu ziehen. Das Alte bewahren Von Anfang an war sich das Paar einig, dass für sie ein neugebautes Reihenhaus nicht in Frage kommt. Die beiden schätzen es einfach zu sehr, wenn Dinge nicht ganz perfekt sind und jeder Winkel eines Hauses etwas zu erzählen hat. Die Vorstellung, das Alte zu bewahren und durch den Um- und Ausbau die Geschichte des Hauses auf ihre eigene Weise fortzuführen, gefällt ihnen besonders. Den Flucken in Maierhöfen im Landkreis Lindau kennen viele vom Skilift gegenüber. Der ein oder andere hat hier das Skifahren gelernt und bei den Holzschlitten- oder „Hörner“- Rennen wurde, so hört man, sogar einmal ein Weltrekord aufgestellt. Der um 1900 erbaute Bauernhof befindet sich direkt gegenüber vom Flucken-Lift. Bisher wurde er als Skischule und Skiverleih genutzt. Da der Lift wegen der unsicheren Schneelage der letzten Jahre nur sehr unregelmäßig lief, verkaufte der Besitzer den Hof schließlich.

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Die Idee: Wohnraum und Coworkation zusammen denken

Kathi und Felix planen, einen Teil des Hofes für sich selbst auszubauen. Der andere Teil soll ein Ort für Gemeinschaft und Zusammensein im Rahmen eines sogenannten Coworkation-Konzepts werden. Dieser Teil des Bauernhofs steht dann auch anderen Menschen offen, um dort Urlaub und Arbeit auf optimale Weise zu verbinden. Sie können in schöner Umgebung und abseits des Alltags effizient zusammen arbeiten und nach getaner Arbeit im Naherholungsgebiet der Umgebung Sport machen, spazieren gehen oder einfach nur die Natur genießen. Die Gemeinde Maierhöfen unterstützte die Idee, den Hof als Coworkation-Raum umzunutzen, sofort. Das Konzept ist so nicht nur ein gutes Beispiel für vorausschauendes Leerstandsmanagement und neu gedachtem Wohnraum. Es schafft zudem ein innovatives Angebot, welches das Allgäu als Region für Leben, Urlauben und Arbeiten stärkt.

Ein Bautagebuch

Kathi und Felix stehen mit ihrem Projekt noch am Anfang und können es kaum erwarten, endlich loszulegen. Um die beiden und ihr Projekt „Traumhaus Bauernhof“ begleiten zu können, haben sie den Instagram-Account „der_fluckenhof“ – sozusagen als Bautagebuch - ins Leben gerufen. Hier erlebt man hautnah mit, wie der alte Fluckenhof Stück für Stück wiederbelebt und den alten Mauern neues Leben eingehaucht wird.

(Ein Auszug aus der Broschüre „Von Wohnräumen zu Freiräumen“)

Alternative Wohnräume stellen ein wichtiges Wohnraumpotenzial dar, um den steigendem Wohnraumbedarf zu begegnen. Gleichzeitig werden genau jene auch von jüngeren Zielgruppen stärker nachgefragt. Im Allgäu liegen leerstehende Althofstellen innerorts und im Außenbereich als mögliche Ressource nahe. Das Projekt „Alter Hof sucht neue Liebe“ der Allgäu GmbH möchte in Zukunft hier ansetzen und Projekte ähnlich dem Fluckenhof näher vorstellen.

Projekt: „Alter Hof sucht neue Liebe“

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Die Allgäu GmbH möchte gerne mehr zum Thema Allgäuer Althofstellen sensibilisieren. Deswegen werden aktuelle Projekte gesucht, die hier Interesse hätten ihre Geschichte zu erzählen.

Anfragen gerne an:

Allgäu GmbH
Geschäftsfeld Wohnraum
Ramona Riederer
riederer@allgaeu.de