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Hilfe beginnt mit dem Notruf

Wie Sie ihn korrekt absetzen und so die Rettungskräfte unterstützen

Foto: benjaminnolte – stock.adobe.com

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Der Notruf 112 ist die europaweit einheitliche Rufnummer für Rettungsdienst und Feuerwehr. „Wer diese Nummer kennt, kann im Ernstfall zur Lebensrettung beitragen und Schäden für Leib und Leben abwenden. Jeder von uns steht in der Verantwortung, im Ernstfall Hilfe zu leisten. Hilfe beginnt mit dem Notruf!“, so Theo Zellner, Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes.Beim Absetzen des Notrufs ist der Einsatzort die zunächst wichtigste Information. Machen Sie möglichst genaue Angaben über den Einsatzort: Ort, Straße, Hausnummer, Fabrikgebäude, Zufahrtswege, Stockwerk, usw. Gerade wenn der Anrufer nicht selbst vor Ort ist, muss die Einsatzstelle möglichst genau beschrieben werden. Bei Smartphones wird der Standort des Anrufers oftmals automatisch übertragen. Dennoch sollte ein kurzer Abgleich mit der Leitstelle erfolgen. Denn bei Verbindungsproblemen/- störungen ist die Leitstelle mit dieser Information in der Lage, auf diesen Notfall zu reagieren und Hilfe zu mobilisieren. Alle weiteren relevanten Informationen werden vom geschulten Personal der Integrierten Leitstelle gezielt abgefragt. Bitte legen Sie daher erst dann auf, wenn dort alle wichtigen Informationen vorliegen und das Gespräch seitens der Leitstelle beendet wurde. Neben dem Notruf erinnert das BRK auch an die gesetzliche Pflicht zur Ersten Hilfe. Was dabei in der Corona- Pandemie zu beachten ist:

Wahrung des Mindestabstandes

An erster Stelle steht immer die eigene Sicherheit, gerade jetzt, da mit der Ansteckungsgefahr ein zusätzliches Risiko besteht. Wenn möglich, sollte der Mindestabstand von 1,50 Meter gewahrt werden, dies liegt jedoch im Ermessen der helfenden Person. Wenn näherer Kontakt notwendig ist, zum Beispiel bei Verletzungen, sollten Mund und Nase der hilfebedürftigen Person mit einem Tuch abgedeckt und auch das eigene Gesicht geschützt werden.

Notruf 112 und Betroffenen beruhigen

Unabhängig von der Distanz ist es auch eine wesentliche Erste Hilfe, wenn immer möglich, den Notruf 112 anzurufen und mit dem Betroffenen zu kommunizieren: beruhigen, darüber informieren, dass Hilfe unterwegs ist, und so lange bleiben, bis der Rettungsdienst vor Ort ist.

Herzdruckmassage

Bei einem Herz-Kreislaufstillstand sollte in der aktuellen Situation der Corona-Pandemie auf die Mund-zu-Mund- Beatmung verzichtet und nur die Herzdruckmassage durchgeführt werden (100-120 Mal pro Minute) – und zwar solange, bis der Rettungsdienst übernimmt.

Kontaktdaten für den Fall einer Corona-Infektion

Die Helferin oder der Helfer sollte den Einsatzkräften die eigenen Kontaktdaten geben, um erreichbar zu sein, für den Fall, dass bei der betroffenen Person nachträglich eine infektiöse Erkrankung mit dem Coronavirus festgestellt wird.

Erste Hilfe durch Corona-Risikopatienten

Menschen, die zu einer Risikogruppe zählen, sollten grundsätzlich zu Hause bleiben. Werden sie dennoch draußen Zeuge eines Notfalls, müssen sie abwägen, ob Hilfeleistungen an Fremden unter Rücksichtnahme auf die eigene Sicherheit möglich sind. Ein Risikopatient mit Symptomen einer Corona-Infektion sollte an einem Patienten keine direkte Erste Hilfe leisten, sondern sich auf die Organisation der Hilfe beschränken und den Notruf 112 wählen.