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Spazieren im Winter – Unvorstellbar? Keine Ausreden mehr, raus in den Schnee!

Es gibt ein paar wenige Gründe, um in der kalten Jahreszeit nicht wandern zu gehen. Es gibt viele Gründe, es doch zu tun.

Ob alleine oder mit der Familie – Spazierengehen im Schnee beruhigt die Seele und sorgt für Entspannung. Foto: Corri Seizinger – stock.adobe.com

Ob alleine oder mit der Familie – Spazierengehen im Schnee beruhigt die Seele und sorgt für Entspannung. Foto: Corri Seizinger – stock.adobe.com

Im Winter spazieren gehen? Ein grausiger Gedanke für die meisten Menschen. Im Sommer lässt es sich so viel leichter nach draußen gehen und ein paar Runden drehen. Kurzärmlig können die Sonnenstrahlen aufgesogen werden, die Natur blüht, freilebende Tiere verzaubern unseren Alltag. Ach, wäre doch ein Leben lang Sommer... Stopp! Es mag sein, dass das Spazieren im Sommer einladener ist, aber der Winter hat einige Argumente, weshalb auch er sich über einige Wanderlustige freut. Auf ein paar Dinge sollte man achten:   

Richtiges Schuhwerk

Viele kennen es: Draußen hat es geschneit, die Schuhe, die gerade getragen werden, sind nicht ideal für das Wetter. Nach kurzer Zeit sind die Füße kalt und nass durch den matschigen Schnee. Angenehm ist das nicht und ein häufiger Grund für Erkältungen. Deshalb sollte unbedingt auf ein festes und dickes Schuhwerk geachtet werden. Die Schuhe sind am Besten wasserfest und eine gute Isolation muss ebenso gegeben sein. Um Kälte an den Fußknöcheln zu vermeiden, können knöchelhohe Stiefeletten gewählt werden. Besonders warm wird es, wenn die Schuhe von innen gefüttert sind. Wem es trotzdem noch nicht warm genug ist, der kann mit Einlegesohlen und dicken Wintersocken vorsorgen. Sind die Schuhe aus Leder dann sollten sie möglichst nicht an einem Kamin oder an der Heizung zum Trocknen gelegt werden, denn das schadet dem Leder. Wichtig beim Schuhkauf ist außerdem, dass sie einen guten Seitenhalt bieten und man in den „Tretern“ nicht vor oder hinter rutscht. Die Schuhe sind wohl der wichtigste Bestandteil einer ausgedehnten Wanderung.
   

Aufwärmen und Pausen

Gerade bei kalten Temparaturen ist es unabdinglich, dass man in einer gut isolierten Flasche (Thermosflasche) ein Heißgetränk transportiert. Ob Tee, Kaffee oder Kakao ist in dem Fall ziemlich egal, da kommt es auf die eigenen Belieben an. Die Kombination aus Schweiß und der Kälte draußen kann für das Immunsystem ziemlich gefährlich werden, was wiederrum zu einer Erkältung führen kann. Da kann ein heißer Schluck schon Wunder bewirken. Tipp: Ein bisschen Ingwer im Getränk kurbelt den Stoffwechsel und die Durchblutung nochmal extra an. Pausen sind ebenfalls ein wichtiges Thema, wenn es darum geht, im Winter spazierenzugehen. Manche unterbrechen ihre Wanderung kurz, um den Blick auf der Landschaft ruhen zu lassen, die anderen benötigen eine kurze Verschnaufpause. Wenn es geschneit oder geregnet hat, dann ist das mit den Sitzplätzen aber gar nicht mehr so einfach. Man will sich ja keine Blasenentzündung einfangen. Ein beheizbares, isoliertes Kissen kann da aber Abhilfe schaffen. Trotzdem: Nicht zu lange sitzen, besser mehrere kleine Pausen anstatt wenige lange Pausen. Sonst kühlt der Körper beim Sitzen zu weit ab.

Der Zwiebellook

Diese Art sich anzuziehen ist wahrscheinlich den meisten bekannt. Deshalb kann man sich hier kurz halten. Es gilt: Auch wenn die Sonne draußen scheint sollte man sich warm anziehen, denn wie bekannt ist, wärmt die Wintersonne nicht. Ein ideales Outfit zum Spazierengehen im Winter folgt nun: Eine dicke Winterjacke, die gegen Wind und Wetter schützt, darunter eine dickere Fleecejacke und darunter eventuell nochmal eine dünne Isolationsjacke. Ganz unten eignet sich ein warmer Rollkragenpullover. Wichtig: Mindestens eine der Jacken sollte eine Kapuze besitzen. Für die Beine eignen sich gefütterte Leggings (oder auch selbstwärmende Leggings). Der Vorteil bei dem Zwiebellook-­Prinzip: Wird es warm, kann man eine Jacke nach der anderen ausziehen (je nach Bedarf).

Sonnenschutz

Viele vergessen ihn, doch er ist enorm wichtig. Der Sonnenschutz wird auch im Winter benötigt. Die Sonne wärmt zwar nicht mehr, aber ihre Strahlen treffen trotzdem unser Gesicht. Durch den Schnee, der das Sonnenlicht reflektiert, ist die Wirkung der Sonne sogar noch stärker. Den Augen tut das auch nicht gut, deshalb: Sonnenbrille. Es mag banal klingen, ist aber von Nöten, wenn man keine bleibenden Schäden an Haut und Augen davontragen möchte. Für die Lippen kann ein fetthaltiger Lippenpflegestift mit UV­-Schutz verwendet werden. Da die Lippen aufgrund ihrer dünnen Haut besonders empfindlich sind, ist Sonnenschutz auf ihnen sehr wichtig. Auch Sonnenbrillen haben UV-­Schutz, jedoch nicht alle. Deshalb sollte statt auf einem modischen Modell eher auf ein hochwertiges, schützendes Modell gesetzt werden.

Proviant

Der Energieverbrauch des Körpers ist im Winter weitaus höher als im Sommer. Das liegt vorallem daran, dass der Körper viel Energie benötigt, um seine Temperatur zu halten. Das Wandern zwischen Schnee, Eis und Matsch zehrt ebenfalls an den Kräften. Dazu kommt, dass Hütten, in die man zum Essen einkehren kann, im Winter oft hoffnungslos überfüllt sind. Deswegen ist es besser ausreichend Essen und Trinken für die Tour einzupacken. Was im Sommer an Proviant reicht, genügt im Winter eher nicht. Deshalb: Lieber eine Flasche Wasser und zwei Brote mehr einpacken. Von Vorteil sind hier natürlich energieliefernde Lebensmittel wie Nüsse, Trockenfrüchte und alles, was Fett enthält. Denn Fett beinhaltet die meiste Energie, gefolgt von Kohlenhydraten und Eiweißen.

Augen auf bei der Planung

Zeit, Strecke und Höhenmeter. Das sind Faktoren, die eine Wanderung ausmachen. Aber sie sind aufgrund der Wetterverhältnisse im Winter nicht ganz so einfach zu planen wie im Sommer. Denn die Strecken benötigen viel mehr Zeit als zur warmen Jahreszeit. Im Winter kann man sich schnell verlaufen, denn Wegweiser und sonstige Spuren können oft nicht mehr gut ersichtlich sein. Aus diesem Grund sind eine Stirnlampe und ein GPS­-Gerät sicher von Vorteil. Vorallem, wenn man sich abends auf einen gemütlichen Spaziergang macht. Eine Powerbank ist ebenfalls immer nützlich, denn ein leeres Handy im Notfall ist nicht gerade hilfreich.

Es sollte auch bedacht werden, dass die winterlichen Spaziergänge – aufgrund der aktuellen Pandemie-­Situation – nur in der eigenen Region (Stadt mit umliegender Natur) ausgeführt werden sollten.

Auf all diese Dinge ist besonders zu achten, wenn ein ausgedehnter Spaziergang oder eine längere Wanderung geplant wird. Wir wünschen einen angenehmen Tag in der wunderschöne Schneelandschaft, die das Allgäu zu bieten hat.