Leben

Neuer Chefarzt mit Allgäuer Wurzeln

Prof. Dr. Eike Gallmeier vom Uniklinikum Marburg leitet die Medizinische Klinik II am Klinikum Memmingen mit Gastroenterologie und Onkologie

Schätzt den Kontakt zu seinen Patienten: Der neue Chefarzt Prof. Dr. Eike Gallmeier. Der gebürtige Kemptener war Leitender Oberarzt und Stellvertretender Klinikdirektor am Uniklinikum Marburg und kam Anfang des Jahres ans Klinikum Memmingen. Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen

Schätzt den Kontakt zu seinen Patienten: Der neue Chefarzt Prof. Dr. Eike Gallmeier. Der gebürtige Kemptener war Leitender Oberarzt und Stellvertretender Klinikdirektor am Uniklinikum Marburg und kam Anfang des Jahres ans Klinikum Memmingen. Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen

Eine Koryphäe mit Bodenhaftung – so könnte man Prof. Dr. Eike Gallmeier bezeichnen, den neuen Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Klinikum Memmingen. In dem seitenlangen Lebenslauf des 48-Jährigen reihen sich klinische Qualifikationen, Leitungsfunktionen, Publikationen, wissenschaftliche Preise, Lizenzen und Patente, Stipendien und Auslandsaufenthalte aneinander. Unter anderem forschte Gallmeier als 29-jähriger Postdoktorand dreieinhalb Jahre an der renommierten Johns-Hopkins-Universität in Baltimore in den USA zu neuen Therapieansätzen für Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs. Neben verschiedenen Stipendien bekam er für seine hervorragende Forschungsarbeit den mit 20.000-Euro-dotierten Hector-Forschungspreis Onkologie.

Jetzt ist der vierfache Familienvater, der zuletzt als Leitender Oberarzt und Stellvertretender Klinikdirektor der Abteilung Innere Medizin und Gastroenterologie am Uniklinikum Marburg tätig war, als Chefarzt ans Klinikum Memmingen gewechselt, wo er Anfang des Jahres eine breit aufgestellte internistische Abteilung übernommen hat.

Hervorragend aufgestellte Abteilung mit hochmotiviertem Team

„Mein Vorgänger hat hier einen exzellenten Job gemacht und mir eine hervorragend aufgestellte Abteilung mit einem hochmotivierten Team hinterlassen“, lobt Gallmeier den 64-jährigen Prof. Dr. Albrecht Pfeiffer, der ans Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) St. Vinzenz nach Marktoberdorf gewechselt ist. Dieses hohe Niveau zu halten gelte es jetzt während der Corona-Pandemie. Danach könne man „mit Fingerspitzengefühl“ das ein oder andere noch ausbauen.

„Die Betonung liegt auf `Fingerspitzengefühl´, denn ich habe nicht vor, die Abteilung komplett umzukrempeln“, betont der neue Chefarzt. Weiterentwickelt werden sollen aber unter anderem neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten in der Krebsbehandlung, insbesondere an der Schnittstelle zwischen Endoskopie (Untersuchung und Therapie mit einem Endoskop) und Tumoren des Magen-Darm-Traktes.

„Leistungsspektrum der Klinik hat universitären Charakter“

„Hier sind in den letzten zehn Jahren wichtige und grundlegende Fortschritte gemacht worden,“ so der neue Chefarzt.

Zur Medizinischen Klinik II gehören die Gastroenterologie (Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts) und Hepatologie (Erkrankungen der Leber), die Onkologie (Krebsheilkunde) mit Palliativmedizin, die Geriatrie (Altersmedizin) sowie die Endokrino- und Diabetologie (Erkrankungen durch Störungen der Hormonsekretion). Diese bereits sehr breite Ausrichtung der Klinik wird in Zukunft durch die Infektiologie ergänzt werden, „deren zunehmende Bedeutung uns ja gerade aktuell im Rahmen der Corona-Pandemie unübersehbar vor Augen geführt wird“, so Gallmeier, der auch die Zusatzbezeichnung Infektiologie führt. „Auch auf das gesamte Klinikum bezogen ist das Leistungsspektrum für ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung ungewöhnlich groß und hat quasi universitären Charakter“, betont Gallmeier.

Die letzten sechs Jahre war Gallmeier unter anderem als Leitender Oberarzt und Stellvertretender Klinikdirektor am Uniklinikum Marburg tätig. Davor arbeitete er viele Jahre am Klinikum Großhadern der LMU München. Die Chefarztstelle in Memmingen ermöglichte ihm jetzt die Rückkehr in die alte Heimat – das Allgäu.

Seine Hobbys: Medizin und Familie

Fragt man den vierfachen Familienvater nach seinen Hobbys, kommt prompt als Antwort: „Medizin und Familie, sonst würde es so gar nicht gehen.“ Denn für andere Hobbys bleibe fast keine Zeit. „Ich tanke bei der Familie auf“, sagt der Vater von drei Töchtern und einem Sohn im Alter zwischen zehn und 18 Jahren. Am liebsten packt er alle ein und fährt mit ihnen in die Berge. Denn Gallmeier ist leidenschaftlicher Bergwanderer und Skifahrer.

Kontakt:

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Medizinische Klinik II
Chefarzt Prof. Dr. Eike Gallmeier
Tel.: 08331/70-2367
E-Mail: med2@klinikummemmingen.de

Zur Person

Studium: Prof. Dr. Eike Meinfried Wilhelm Gallmeier ist 1972 in Kempten geboren und in Kaufbeuren zur Schule gegangen. Sein Medizinstudium hat er an den Universitäten Ulm, Zürich und München (Ludwig-Maximilians-Universität) absolviert und parallel am Max-Planck-Institut in Martinsried bei München promoviert.

Weiterbildung: Gallmeier ist Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie, Zusatzbezeichnung (ZB) Medikamentöse Tumortherapie, ZB Infektiologie, ZB Palliativmedizin, Onkologische Gastroenterologie, Fachkunde Strahlenschutz.

Werdegang: Nach 13 Jahren in der Medizinischen Klinik II am Klinikum Großhadern (als Assistenz- und Oberarzt) war er weitere knapp sieben Jahre in der Gastroenterologie am Uniklinikum Marburg tätig (unter anderem als Sektionsleiter Gastrointestinale Onkologie, als Leitender Oberarzt und Stellvertretender Klinikdirektor).

Forschung: Für seine Forschungsarbeit zum Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs (unter anderem an der JohnsHopkins-Universität in den USA) hat er mehrere Stipendien und Forschungspreise erhalten.