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Via Claudia beliebteste Radroute

Deutscher Fahrrad Club kürt Strecke nach Jahren auf Platz zwei erstmals zur Nummer eins

Foto: Benedikt Siegert

Foto: Benedikt Siegert

Die Via Claudia Augusta ist jetzt die Nummer eins der beliebtesten, grenzüberschreitenden Radrouten der Deutschen. Das teilte der Verein Via Claudia Augusta Transnational mit. Vergeben wurde der Titel vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club). Er gibt jedes Jahr eine breit angelegte Rad-Reise-Analyse mit mehreren 1000 Befragten in Auftrag. Diese Studie gibt einen Überblick über die Bedeutung von Radfahren in Freizeit und Urlaub, über das Verhalten und die Bedürfnisse der Radfahrer, Entwicklungen und Trends. Außerdem werden die beliebtesten Radrouten und Radregionen der Deutschen ermittelt. Die Via Claudia Augusta, jahrelang Nummer zwei, wurde dabei nun erstmals auf Platz eins gewählt, vor dem österreichischen Donauradweg, der seit Jahren scheinbar unangefochten vorne lag.Mit 40.000 Radfahrern, 15.000 Fernwanderern und laut Via Claudia Augusta Transnational geschätzt noch mal so vielen Reisenden mit Auto, Camper und Bus sowie den durch die Via Claudia gewonnenen Urlaubsgästen für die Regionen entlang der Route ist die Römische Kaiserstraße ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. 50 bis 100 Millionen Euro dürfte die direkte Wertschöpfung durch Reisende und Urlauber betragen. Die Via Claudia Augusta leistete einen Beitrag zur Belebung der Ortzentren und zur Wertschätzung von Kultur und Geschichte.        

Via Claudia beliebteste Radroute-2
Via Claudia Meilenstein im Auerbergland. Foto: Via Claudia/Anton Vorauer

Der große Trumpf der Radroute Via Claudia Augusta, die auf ihrem Weg von der Donau bis zum italienischen Fluss Po auch das Ostallgäu durchquert, ist ihr Abwechslungsreichtum. Sie verläuft durch drei Länder, sieben Regionen und drei Klimazonen. Das bringt eine Vielfalt an Landschaften mit sich. Alle 20 bis 30 Kilometer folgt eine neue Landschaft. Auf den relativ niedrigen Pässen entlang der Via Claudia Augusta zogen schon die Etrusker, Räter und Kelten über die Alpen. Ihre von den Römern ausgebauten Wege wurden im Mittelalter und in der Neuzeit weitergenutzt. Die Geschichte der europa-verbindenden Straße, die Begegnung mit Menschen aus vieler Herren Länder, der kulturelle und wirtschaftliche Austausch mit ihnen, prägte nachhaltig die entlang der Strecke liegenden Regionen, Orte und Menschen.

Die Via Claudia Augusta gilt auch als leichtester Alpenübergang für Tourenradfahrer. Die zwei höchsten Pässe, der Fern- und Reschenpass, liegen nur 200 beziehungsweise 500 Meter höher als das Tal. Für jene, die auch die relativ niedrigen Pässe nicht aus eigener Kraft überqueren möchten, gibt es an allen Pässen entlang der Via Claudia Augusta Rad-Shuttles. Die Strecke wurde daher bereits das zweite Mal nach dem international anerkannten System des ADFC mit vier Sternen für ihre Qualität ausgezeichnet. Um vom Zielpunkt im Süden nach Norden zu kommen, gibt es fast täglich einen Rad-Shuttle von Italien über Innsbruck nach Deutschland.

Außerdem steigt auch die Zahl der Radfahrer aus anderen Ländern. Sie kommen laut Verein bis aus Nord- und Südamerika, Australien und Asien. Nummer eins unter den Herkunftsländern in Übersee ist Brasilien. Mehrere hundert Brasilianer radeln jährlich die Via Claudia Augusta und es gibt in den Social Medien eine Fan-Community der römischen Kaiserstraße.

Und wer nicht radeln möchte, der kann die Fernwander-Route oder die Panorama-Reise-Route für Kraftfahrzeuge nehmen. www.viaclaudia.org