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Damit es summt und brummt

Imkern: warum eine Mitgliedschaft im Verein sinnvoll und ratsam ist

Dr. Moritz Müller, erster Vorstand des Imkervereins Waltenhofen, kümmert sich sorgfältig um seine Bienen. Ein Kilogramm Honig ist die Arbeit von 350 bis 400 Bienen.

Dr. Moritz Müller, erster Vorstand des Imkervereins Waltenhofen, kümmert sich sorgfältig um seine Bienen. Ein Kilogramm Honig ist die Arbeit von 350 bis 400 Bienen.

Ohne Bienen gäbe es kein Obst, kein Gemüse und keine Blumen. Das weiß auch Dr. Moritz Müller. In seinem herrlich grünen und blühenden Garten summt und brummt es in jeder Ecke.Müller ist seit acht Jahren der erste Vorstand des Imkervereins Waltenhofen. „Schon vor dem 2. Weltkrieg wurde der Imkerverein gemeinsam mit dem Gartenbauverein gegründet“, berichtet er. Danach wurden die beiden Vereine jedoch getrennt. Dass heutzutage immer mehr Menschen Interesse am Imkern haben, zeigt sich am Mitgliederwachstum in den letzten Jahren: waren es vor sechs Jahre nur 18 Mitglieder, wurde dieses Jahr das 40. Mitglied registriert. „Im Oberallgäu gibt es 15 Imkervereine mit ungefähr 700 Imkern“, weiß Müller.

Hilfe für Insekten

Der Zweck der Vereine war damals, die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Jeder Landwirt musste einen gewissen Anteil seiner Produkte abgeben – so auch die Imker. Natürlich ist auch heute die Honigproduktion ein wichtiger Bestandteil der Imkerarbeit. Aber der Verein kümmert sich auch viel um eine insektenfreundliche Dorfgestaltung. Die Mitglieder sorgen dafür, dass Grünstreifen an der Straße beispielsweise als Wildblumenwiese genutzt werden. „Die Honigbiene, aber auch andere Insekten, freuen sich über fast alles, was blüht“, informiert der Imker. Des Weiteren helfen sie Bauherren, den Garten anzulegen. „Jeder, der in Waltenhofen neu baut, bekommt von uns eine kostenlose Pflanzberatung, wie der Garten für die Insekten gestaltet werden kann“, erklärt Müller.

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Die Honigbiene ist unser kleinstes Haustier –und eins der wichtigsten: Sie bestäubt Nutzpflanzen und viele Wildpflanzen. Fotos: Maricci King

Mitglied im Verein

Imkern ist momentan ein starker Trend. „Heutzutage kaufen sich viele Leute einfach ein Bienenvolk und wissen aber nicht, wie viel Wissen, Arbeit und Verantwortung dahintersteckt“, berichtet der Imker. So sollte darauf geachtet werden, dass nicht zwei Bienenvölker direkt nebeneinander sind, ohne sich abzusprechen. Deshalb sei es wichtig, dass Hobbyimker Mitglied im Imkerverein werden. Eine Mitgliedschaft bringt allerlei Vorteile, so sind Mitglieder versichert, wenn ihre Bienen jemanden stechen. Außerdem können Sammelbestellungen für Futter aufgegeben werden. Als Mitglied ist man einem Verein angebunden und somit greifbar für Fortbildungen. In Waltenhofen gibt es einmal im Monat einen Imkerstammtisch. Dort hält Imker Robert Thanner Vorträge mit anschließenden Diskussionen und Gesprächsrunden, in denen sich die Mitglieder austauschen können.

Zudem wird über die für die Bienen gefährliche Varroamilbe aufgeklärt. Diese ist besonders schädlich und muss behandelt werden. „Am meisten Sinn macht es, wenn sich die Mitglieder und Imker einer Region abstimmen und alle in einem bestimmten Zeitfenster behandeln“, erklärt Müller. Denn so gibt es im Idealfall keinen durch Milben geschwächten Stock, der ein schon behandeltes Volk wieder anstecken kann.

Interessierte können sich online unter www.waltenhofen.de oder im Flyer, der im Ort ausliegt, informieren. Dieser informiert zudem, wo in der Gegend Honig direkt beim Imker gekauft werden kann. Denn Honig aus der Heimat schmeckt doch am besten auf dem Frühstücksbrot.