Leben

Am Horizont des Lebens

Palliativstationen: Begleitung auf dem letzten Abschnitt

Foto: Martin – stock.adobe.com

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KemptenAngst vor dem Sterben haben fast alle: Patient:innen ebenso wie Angehörige. Sterben ist die letzte große Herausforderung während unseres Lebens. Der Weg auf dem letzten Lebensabschnitt muss jedoch nicht allein gegangen werden. Die Seelsorge in der Palliativversorgung richtet sich an kranke Menschen, ihre Angehörigen sowie an Mitarbeitende des Behandlungsteams.Die Seelsorger:innen helfen dem kranken Menschen seine Lebensqualität so hoch wie möglich zu halten und das Leben abzurunden. Dabei wird nicht nur der Tod thematisiert, sondern auch das Leben des Sterbenden. Häufig geht es bei den Gesprächen um das Unerfüllte. Seelsorger:innen helfen ihnen dabei sich mit ihrer eigenen Geschichte zu versöhnen und schwere Beziehungen zu klären.Für die Angehörigen steht der pastorale Dienst als Beratung zur Seite. Dabei geht es weniger um das Überzeugen, sondern darum sie ihren Weg finden zu lassen. Das kann zum Beispiel die Entscheidung über das Abstellen der Maschinen sein, die den kranken Menschen am Leben erhalten. Es gibt Krankheits- und Sterbesituationen, die schwer oder gar nicht auszuhalten sind. Auch dann sollten sich die Angehörigen Hilfe holen, um die bevorstehenden Aufgaben zu bewältigen.Pflegekräfte im PalliativdienstEinen sterbenden Menschen zu begleiten ist eine seelische, geistige und körperliche Herausforderung. Es ist besonders wichtig, dass es Pflegenden gelingt, sich nicht in diesem Prozess zu verlieren und selbst Schaden zu nehmen. Seelsorger:innen bieten ihnen für genau solche Fälle ein offenes Ohr, denn sich täglich mit dem Tod zu beschäftigen, ist nicht leicht. Ziel ist es, ihre Haltung zu stärken, mit Achtsamkeit zu sich selbst und vertrauensvollen Ritualen.Sandra Heitmann

Palliativstationen in Deutschland


Palliativstationen sind spezialisierte Einrichtungen eines Krankenhauses zur Versorgung von Menschen mit einer fortgeschrittenen, lebensbegrenzenden Erkrankung. Ziel ist die weitestgehende Linderung der Symptome und Verbesserung der Lebensqualität, sodass schwerst Erkrankte die verbleibende Lebenszeit möglichst in ihrer gewohnten Umgebung verbringen können. Ist eine Entlassung nicht mehr möglich, stehen das Team der Palliativstation und die Seelsorger:innen dem Sterbenden und seinen Angehörigen zur Seite.

Circa 15 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland verfügen über eine Palliativstation.