Leben

Arthroskopie: Mit Kamera und Miniwerkzeug ins Gelenk

Westallgäu-Klinikum in Wangen

Beim Einsetzen künstlicher Kniegelenke bedienen sich die Orthopäden am Westallgäu-Klinikum der Hilfe der Computernavigation mit dem Ortho-Piloten. Foto: Oberschwabenklinik

Beim Einsetzen künstlicher Kniegelenke bedienen sich die Orthopäden am Westallgäu-Klinikum der Hilfe der Computernavigation mit dem Ortho-Piloten. Foto: Oberschwabenklinik

Die Kamera ist winzig klein, wiegt gerade einmal 30 Gramm. Heutige Technik macht es möglich, dass sie dennoch gestochen scharfe Bilder von Bändern, Sehnen und Knorpel auf den Monitor des Arztes sendet. „Der Arzt erkennt alle Strukturen des Gelenkes erkennen und weiß, wo er mit einem Eingriff ansetzen muss“, erklärt Dr. Raphael Kranz, am Westallgäu-Klinikum auf diese Verfahren spezialisiert.Die Operationsinstrumente gelangen über einen zweiten kleinen Hautschnitt ins Innere des Gelenks. Der Arzt operiert mit den elektrisch getriebenen Messern, Scheren und Stanzen. Der Eingriff ist meistens ambulant unter Narkose möglich. Die Arthroskopie wird am häufigsten an Knie- und Schultergelenken durchgeführt. Aber auch Sprung-, Ellenbogen, Hand- und Hüftgelenk lassen sich spiegeln.

Am Knie wird vor allem bei Meniskusschäden, bei Entzündungen der Gelenkschleimhaut oder bei beginnender Sportverletzungen arthroskopiert. An der Schulter lassen sich mit der Arthroskopie feie Gelenkkörper entfernen, Knorpelschäden glätten, Bänder versorgen, Instabilitäten beseitigen oder die Engstelle zwischen Schulterdach und Oberarmkopf erweitern.

Hüftendoprothese: Leben ohne Schmerz

Die ersten Anzeichen erscheinen oft harmlos. Steifheit beim Aufstehen, später Schmerzen beim Binden der Schuhe oder beim Treppensteigen und schließlich Beschwerden selbst beim normalen Spazierengehen. Arthrose meldet sich schleichend. Der Verschleiß der Hüfte wie auch der anderen Gelenke ist nicht umkehrbar. Arthrose ist nicht heilbar, aber behandelbar. Ob und wann operiert wird, hängt auch vom Leidensdruck des Patienten ab. Muss ein künstliches Gelenk eingesetzt werden, sind die Erfolgsaussichten sehr gut. „Die Implantation von Hüftprothesen gehört hierzulande zu den häufigsten Eingriffen“, erläutert Chefarzt Dr. Günther Waßmer. „Die Methoden sind ebenso wie die Implantate ausgereift, so dass auch bei älteren Menschen sehr gute Erfolg erzielt werden.“

Heutige minimalinvasive Methoden schonen Muskeln und Gewebe, das die Hüfte umgibt. Schon am Tag nach der OP werden die Patienten aus dem Bett geholt. Noch in der Akutklinik beginnt durch die Physiotherapeuten die Mobilisierung. Bereits nach gut einer Woche können die Patienten eine Rehabilitation beginnen.

Knieendoprothese: Das überkronte Gelenk

Das Vorgehen beim künstlichen Kniegelenk gleicht ein wenig dem Überkronen eines Zahnes. Es wird so wenig wie möglich Knochen und Knorpel entfernt und das Gelenk beidseitig gewissermaßen „überkront“. Zwischen den beiden Metallteilen wird als Ersatz für den Meniskus meist ein Kunststoff-Inlay eingesetzt. Dr. Günther Waßmer ist ein versierter Knieoperateur mit der Erfahrung aus über 1500 Eingriffen.

„Das künstliche Gelenk funktioniert im Idealfall genauso wie zuvor das natürliche“, sagt er. Operationsverfahren und Material sind sehr weit entwickelt. Was für eine Prothese zum Einsatz kommt, hängt vom Einzelfall ab. Muss nur ein Teil des Gelenks ersetzt werden, wird eine sogenannte „Schlittenprothese“ implantiert. Sind mehrere Gelenkabschnitte verschlissen, setzt man auf eine „Oberflächenersatzprothese“. Eine Besonderheit am Westallgäu-Klinikum ist der Einsatz der Computernavigation bei allen Knieoperationen (Primärendoprothetik und Wechseloperationen). Durch die computergestützte Vermessung lassen sich die Beinachse und die Stabilität des Kniegelenks wesentlich besser wiederherstellen. Alle künstlichen Kniegelenke werden zementiert, um eine frühe Belastung und damit Mobilisierung des Patienten zu ermöglichen.

Westallgäu-Klinikum in Wangen


Regionales Schmerzzentrum


Das Schmerzzentrum umfasst eine Schmerzambulanz, einen stationären Bereich mit 15 Betten sowie die tagesklinische Betreuung. Kontakt: Telefon 07522/96-1376

Adipositaszentrum

Die Leistungen des Zentrums unter Leitung von Dr. Franz Immler umfassen das gesamte operative und konservative Spektrum der Therapie bei Adipositas (krankhaftes Übergewicht). Kontakt: Telefon 07522/96-1241

Innere Medizin

Die Klinik bietet zahlreiche Spezialisierungen auf den Gebieten Gastroenterologie und Hapatologie, Ultraschall, Kardiologie, Diabetologie, Endokrinologie und Onkologie. Kontakt: Telefon 07522/96-1311

Schilddrüsenchirurgie

Das Westallgäu-Klinikum ist ein Zentrum der endokrinen Chirurgie (Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebeniere). Chirurgen und Endokrinologen im Hause arbeiten aufs Engste zusammen. Kontakt: Telefon 07522/96-1241