Mit geballtem Wissen helfen
Profis bekämpfen Krebs gemeinsam
Die Krebsmedizin ist mittlerweile so fortgeschritten, dass kein einzelner Arzt mehr jeden Aspekt beurteilen kann. Das macht Absprachen umso wichtiger, um mit geballtem Wissen die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Dennoch empfinden Betroffene es als angenehmer, in der Regel mit einem ärztlichen Ansprechpartner in Kontakt zu stehen. Hierfür haben die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren mit ihren Partnern Lösungen etabliert.In drei Tumorkonferenzen pro Woche besprechen die Mediziner jeden einzelnen Fall im großen Gremium. Dazu laden sie stets auch die Hausärzte ein. Es gibt eine allgemeine Konferenz, in der aufgrund des Kaufbeurer Schwerpunkts mit den Darmkrebszentrum besonders viele Fälle aus diesem Bereich zur Sprache kommen. Eine weitere Runde behandelt Brustkrebs und gynäkologische Themen. Das Lungenboard in Kollaboration mit dem Klinikum Memmingen kam zuletzt hinzu. Es fokussiert bislang vor allem Lungenkrebs, soll sich jedoch auf seltene Lungenkrankheiten ausweiten.Bei der jeweiligen Konferenz stellt der behandelnde Arzt, der den Kontakt zum Patienten pflegt, den aktuellen Stand vor. Kollegen der verschiedenen Fachrichtungen wie Pathologen, Radiologen, Chirurgen und Internisten haben dann die Gelegenheit, Empfehlungen abzugeben. „Am Ende soll dabei stets ein Konsens stehen, der den Patienten hilft“, sagt Professor Dr. Helmut Diepolder, Chefarzt der Medizinischen Klinik I, zu der die Onkologie gehört.Beim Kontakt zu den Patienten kommt mit Dr. Jurij-Alexander Pitako eine weitere Kaufbeurer Besonderheit ins Spiel: Er betreut seit Jahresbeginn Krebspatienten sowohl an den Kliniken als auch niedergelassen in der Praxis. Das baut auf ein bewährtes Konzept auf. „Diese Personalunion ist entscheidend“, freut sich Diepolder. Denn die Patienten sehen bei ihrem stationären Aufenthalt und während der ambulanten Behandlung danach stets den gleichen Onkologen. „Dadurch gibt es keinen Bruch in der Behandlung und keinen Informationsverlust“, erläutert Diepolder weiter.Pitako betont, wie wichtig nicht nur diese Zusammenarbeit ist, sondern auch die mit der Uniklinik Augsburg und mit dem Klinikum Memmingen. Durch erstere haben Patienten die Möglichkeit von Studien zu profitieren und damit von Techniken, die noch nicht verbreitet sind. Zweiteres nutzt beiden Häusern beispielsweise durch den Austausch von Fachärzten, die sich gegenseitig unterstützen und ihre Fähigkeiten weiter vertiefen.Ein großes Anliegen ist den beiden Ärzten, dass die Menschen auch in Pandemie-Zeiten zur Krebsvorsorge gehen. Das gelte besonders, wenn bereits Symptome auftreten. Diese zuhause auszusitzen, könne entscheidende Zeit kosten.
Kontakt:
Klinikum Kaufbeuren Medizinische Klinik I
Chefarzt Prof. Dr. Helmut Diepolder
Telefon: 08341 42-4905
Gastroenterologie-KF@kliniken-oal-kf.de
Abteilung Onkologie
Dr. Jurij-Alexander Pitako
Telefon: 08341 42-7010