Wenn dem Traktor die Luft ausgeht, muss das nichts Schlechtes bedeuten. Zumindest dann, wenn es nicht um die Motorleistung, sondern um den Reifendruck geht. Was beim Auto überhaupt nicht gewollt ist und mitunter sehr gefährlich sein kann, ist beim Profi-Einsatz in der Landwirtschaft manchmal gewollt: So wenig Druck in den Reifen, dass sich die Flanken nach außen wölben. Durch die geringe Komprimierung der Luft vergrößert sich nämlich die Auflagefläche der Agrar-Pneus. Die Kontaktfläche zwischen Boden und Reifen wird so in der Länge und in der Breite größer. Das hat zwei Vorteile. Erstens verringert sich der Schlupf des Reifens. Das bedeutet, er dreht nicht so schnell durch, wenn er eine schwere Last über ein Feld ziehen muss, wie beispielsweise bei der Bodenbearbeitung auf einem Acker. Das wirkt sich auch positiv auf den Verbrauch des Schleppers aus – bei tendenziell steigenden Dieselkosten ein wichtiges Argument. Schließlich kostet ein Zentimeter mehr Spurtiefe nach einer Faustregel im Acker etwa zehn Prozent mehr Kraftstof.
2021-08-24