Themenwelten der Allgäuer Zeitung

Sport tut gut. Doch oft fällt es nicht leicht sich dazu zu bewegen. Gerade nach einer langwierigen Krankheit, wenn die innere Couchpotato stetig gewachsen ist, fällt es schwer in alte Routinen zurückzukehren. Zahlreiche sanfte Sportarten heben jedoch die Laune, motivieren und bringen etliche Vorteile für einen funktionierenden Körper.
2022-05-31
minimalinvasive Chirurgie Kleine Wunden, weniger Gewebsschädigung, schnellere Heilung, weniger Schmerzen, kürzerer Klinikaufenthalt, schnellere Rückkehr zu beruflichen und Alltagstätigkeiten.       
2022-05-31
Das Endoprothetikzentrum der Asklepios Klinik Lindau ist eine Spezialabteilung für Gelenkchirurgie, in der alle Arten von Gelenk- und Mobilitätsproblemen behandelt werden. Die Erneuerung stark geschädigter Gelenke durch Endoprothesen wird hier nach modernsten Methoden durchgeführt. Seit 2011 wurden so in Lindau über 4.000 Gelenkersatzoperationen vorgenommen. Das Zentrum ist Ambulante Behandlung unter dem Namen „EndoLindau-Bodensee“ als erstes Endoprothetikentrum der Region Bodensee/Oberschwaben/Allgäu zertifiziert.
2022-05-31
Sie sind, wenn man so will, eine noch neue Art von Menschen. Und sie drohten in ein Versorgungsloch zu fallen. Die Rede ist von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern, kurz EMAH, die noch vor wenigen Jahrzehnten tragischerweise häufig jung starben. Doch die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren mit ihrem Herzzentrum Füssen-Außerfern haben die Situation erkannt und stellen sicher, dass diese Menschen die Betreuung bekommen, die sie brauchen und wollen. Dafür sorgen sowohl der Füssener Kardiologe und Chefarzt der Medizinischen Klinik, Dr. Martin Hinterseer als auch sein Kaufbeurer Kollege, der leitende Oberarzt und Facharzt für Kinderund Jugendmedizin mit Schwerpunkt Kinderkardiologie, Dr. Jörg Stephanus Franke.
2022-05-31
Beim Wort Bauchspeicheldrüse denken viele Menschen an Krebs und an eine Art sicheres Todesurteil. Doch die Lage hat sich geändert: Die Überlebenschancen haben sich stark verbessert und auch für nicht heilbare Patientinnen und Patienten kann die Medizin viel tun. Der Schlüssel ist, die Krankheit früh genug zu erkennen. Zu erhöhter Sensibilität ermutigen daher die Kaufbeurer Chefärzte Professor Dr. Stefan Maier von der Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie und Professor Dr. Helmut Diepolder von der Medizinischen Klinik I, mit Schwerpunkt unter anderem auf Innere Medizin sowie Gastroenterologie. Der Appell richtet sich an die Bevölkerung sowie an Hausärzte. „Diese dürfen Patienten in Verdachtsfällen gerne großzügig zur Abklärung zu uns schicken“, sagt Maier.Doch nicht jede Veränderung der Bauchspeicheldrüse muss Krebs sein. Viel häufiger kommt eine Entzündung vor, die sogenannte Pankreatitis. Betroffene suchen in der Regel schnell Ärztin oder Arzt auf, da sie unter starken Schmerzen leiden. Neben Alkoholmissbrauch gehören Gallenblasensteine, die im Gallengang stecken bleiben, zu den Hauptursachen. Wieder ist es wichtig, schnell zu handeln. „In schweren Fällen fängt die Bauchspeicheldrüse an, den Oberbauch zu verdauen“, verdeutlicht Diepolder. Die Mediziner holen das abgestorbene Gewebe nach und nach mühsam aus dem Körper. Dabeisetzen sie vor allem endoskopische Techniken ein, die sich bewährt haben. Die gesamte Behandlung kann Wochen oder Monate in Anspruch nehmen, doch meist erholen sich Betroffene schnell.Es gibt eine genetische Vorbelastung für Gallensteine, die im Einzugsbereich der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren deutschlandweit zu den höchsten zählt. „Das hat nichts mit Lebensstil oder Ähnlichem zu tun“, betont Diepolder. Doch so sind die Kaufbeurer routinierter als manche Uniklinik. „Die Maßnahmen, die es dann zu ergreifen gilt, bieten wir Tag und Nacht an“, sagen die Chefärzte.Heimtückischer fallen die Symptome eines Tumors an der Bauchspeicheldrüse aus. Dieser tut meist nicht weh und wenn es schmerzt, ist die Krankheit häufig weit fortgeschritten. Tumore deuten sich durch subtilere Zeichen wie einen Leistungsknick oder Schwäche an. „Nicht selten gehen Patienten mit allgemeinen Symptomen zum Hausarzt“, sagt Maier. Blut- und Ultraschalluntersuchungen würden dann erste Hinweise liefern. In jedem Fall raten Diepolder und Maier zur Abklärung in einem Zentrum wie Kaufbeuren – lieber einmal zu viel als zu wenig. Denn wer trotz Beschwerden noch Monate wartet, verspielt Heilungschancen. Verschärft hat sich das Problem durch die Coronapandemie, in der viele Menschen spät zum Arzt gingen.Zysten und andere gutartige Veränderungen des Gewebes lassen sich heute mit guter Bildgebung schnell finden. „Doch gutartig heißt nicht harmlos“, warnt Diepolder. Schließlich könnten auch diese zu Beschwerden führen oder sich später zu einem Karzinom entwickeln. Daher gilt es, sie zu beobachten. „Wir wollen keine Menschen operieren, bei denen es nicht nötig ist. Aber wir wollen auch nicht die richtige Gelegenheit verpassen“, erläutert Maier. Im Zweifelsfall können die Kaufbeurer Spezialisten bei einer Endosonografie, die ähnlich funktioniert wie eine Magenspiegelung, Gewebe gewinnen. Dieses überprüft die Pathologie.Handelt es sich um Krebs, läuft die bewährte Maschinerie zum Wohl der Patienten an: Zahlreiche Fachleute verschiedener Disziplinen legen in der Tumorkonferenz das weitere Vorgehen fest. Eine Operation der Bauchspeicheldrüse zählt mit bis zu sechs Stunden zu den größten Eingriffen in der Bauchchirurgie. Heikel ist dabei, dass viele lebenswichtige Gefäße in der Nähe liegen und der Bauchspeicheldrüsensaft sehr aggressiv ist. Um weitere Komplikationen zu vermeiden, führen die Kaufbeurer Ärzte diesen mit einer speziellen Drainage ab, bis die Narben verheilt sind. Zur Versorgung gehört natürlich auch die Nachbehandlung in Form von Chemotherapie und/oder Bestrahlung. Diese Instrumente können einen Tumor zurückdrängen, wenn nötig auch bereits vor einer OP. Das alles führt dazu, dass bei stabilen Fallzahlen mehr Patientinnen und Patienten in Behandlung sind – ganz einfach, weil sie länger leben. 
2022-05-30
„Der Fachkräftemangel in der Pflege ist eine große gesellschaftliche Herausforderung. Die beste Methode, diesen Mangel zu beheben ist es, eigene Fachkräfte auszubilden“, sagt Vorstand der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren Andreas Kutschker. Nachdem die Buchloer Pflegehelferschülerinnen und -schüler die vergangenen drei Jahre übergangsweise in gemieteten Containern lernten, erfolgte im November 2021 die Grundsteinlegung der neuen Krankenpflegeschule. Die Gesamtkosten des Baus auf einer bisherigen Parkfläche im nördlichen Bereich des Klinikgeländes belaufen sich insgesamt auf 5,2 Millionen Euro. Fertiggestellt wird das Gebäude auf drei Ebenen zum Schulbeginn 2022 und ist für bis zu 30 Schülerinnen und Schüler ausgelegt.Neben den Parkplätzen entstehen mehrere Klassenzimmer und Demoräume für den theoretischen und praktischen Unterricht sowie Lehrerbüros, Aufenthaltsräume und eine Bibliothek. Direkt darüber werden 8 Wohnungen (3- und 2-Zimmerapartments jeweils inklusive Nasszelle) gebaut, über die sich Schulleiterin Stefanie Kohler besonders freut: „Die oft langen Strecken nach Hause sollen den teilweise noch minderjährigen Auszubildenden erspart bleiben.“Mit der einjährigen, staatlich geprüften Ausbildung zum Krankenpflegehelfer starten die Prüflinge zuversichtlich ins Berufsleben, denn gut ausgebildete Pflegekräfte werden in allen Bereichen des Gesundheitswesens gebraucht. Durch den Neubau wird die Ausbildungskapazität der Krankenpflegehelferschule fast verdoppelt.Neben der neuen Schule wird an der Klinik St. Josef Buchloe in den Bau einer neuen Intensivstation investiert. Die Gesamtkosten des 700-Quadratmeter-Anbaus belaufen sich auf 5,7 Millionen Euro. Fertiggestellt wird das Modulgebäude mit 38 Meter Länge und 18,5 Meter Breite voraussichtlich im Spätherbst 2022. Eröffnet wird mit sechs Intensivbetten, verteilt auf vier Einzelzimmer und ein Doppelzimmer.„Für die Patient*innen wird es künftig eine deutliche räumliche Verbesserung geben. Ein großer Vorteil ist, dass wir durch spezielle Isolierzimmer mit Schleusen Patienten auch schnell in Einzelzimmern isolieren können“, so der Ärztliche Direktor und zugleich zuständiger Chefarzt Dr. Sascha Chmiel. „Die Anforderungen an die Intensivmedizin sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten enorm gestiegen: Aufwendigere Therapieformen, Hygieneauflagen und zusätzliche Hilfsmittel und Geräte nehmen entsprechend mehr Platz ein.“Auch die Arbeit für das Pflegepersonal wird um ein vielfaches verbessert, so liegen künftig Nebenräume wie Arztzimmer, Pflegediensträume und Geräteräume näher an den Intensivzimmern, berichtet Klinik- und Pflegedienstleiter Ralf Kratel. „Das neue Gebäude hilft uns, eine noch effektivere Klinikorganisation mit einem ausgefeilten Hygienemanagement umzusetzen.“ Pro Jahr werden mittlerweile rund 1.000 Intensivpatienten in Buchloe versorgt, so Kratel.„Mit dem Neubau der Intensivstation und dem Bau der neuen Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe stellt sich die Klinik St. Josef Buchloe modern und zukunftsweisend für die nächsten Jahre auf. Davon profitieren Patienten und die Mitarbeiter.“ erklärt Vorstand Andreas Kutschker
2022-05-30
Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung – immer wieder ist von diesen Szenarien zu hören: meist in Verbindung mit Erkältungen, Sport und nun auch mit Corona. Bei diesen Erkrankungen, die weitgehend die gleichen Ursachen haben, aber auch ähnlich diagnostiziert und therapiert werden, handelt es sich keineswegs um Ausnahmephänomene. Rund 200 Patienten im Jahr behandelt allein das Klinikum Kaufbeuren aufgrund dieser Diagnosen. Doch diese sind gar nicht so leicht zu stellen und die Dunkelziffer liegt weit höher. Warum das so ist und was die Medizin sowie jeder und jede einzelne gegen Myokarditis (Herzmuskelentzündung) und Perikarditis (Herzbeutelentzündung) tun kann, erläutert Kaufbeurens Kardiologie-Chefarzt PD Dr. Marcus Koller. Er ist Leiter des Herzzentrums Ostallgäu-Kaufbeuren und schickt das wichtigste gleich vorweg: Sich nach Infekten stets ausreichend schonen!„Hauptursache der beiden Entzündungen sind Virusinfekte“, erläutert Koller. Seit 2020 spiele auch die Corona-Pandemie dabei eine Rolle. Zehn bis 15 Prozent aller an Covid Erkrankten entwickeln nach seinen Worten eine Herzmuskelentzündung. Meist verlaufe diese glimpflich, da Corona eher die Lunge befällt. Irreführenderweise taucht die Entzündung im öffentlichen Diskurs aber häufiger in Verbindung mit den Corona-Schutzimpfungen auf. „Das gibt es in extrem seltenen Fällen auch“, sagt Koller. Doch handle es sich dabei um lediglich 0,005 Prozent. Weitere seltene Ursachen der Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung sind Bakterien, die beispielsweise durch Zeckenbisse übertragen werden sowie Autoimmunerkrankungen wie die rheumatoide Arthritis. Auch die Bestrahlung des Brustkorbs, etwa bei der Therapie von Lungenkrebs, kann dazu führen.Doch Koller legt den Fokus aufgrund der schieren Masse klar auf Krankheiten, die durch Viren hervorgerufen werden. „Ganz häufig liegt die Ursache in verschleppten Infekten, wenn Patienten sich nicht ausreichend schonen“, erklärt er. Damit meint er vor allem, nach einer Grippe oder Ähnlichem zu schnell wieder Sport zu treiben, sowie sich hohem beruflichem Stress auszusetzen. Der Hintergrund: Viele Viren befallen auch Herzmuskel und Herzbeutel – nur bleibt dies oft ohne Symptome und damit unbemerkt. Wer sich nicht auskuriert, riskiert, dass es zur schweren Entzündung kommt. Häufig sind Männer jüngeren und mittleren Alters betroffen.Wie schwer die Entzündungen ausfallen, unterscheidet sich stark. „In 70 Prozent der Fälle heilt es folgenlos ab“, sagt Koller. Das geschieht meist innerhalb von vier Wochen. Aber in rund 15 Prozent der Fälle kommt es zu einer narbigen Ausheilung, sodass es zur Beeinträchtigung der Herzfunktion kommen kann. Weitere 15 Prozent der Betroffenen entwickeln chronische Entzündungen. Diese können zu Herzrhythmusstörungen sowie Herzschwäche führen und somit zu ernsthaften, in Extremfällen sogar lebensbedrohlichen Krankheiten werden.Problematisch ist, dass meist nur allgemeine und diffuse Symptome auf Myokarditis und Perikarditis hinweisen: Betroffene fühlen sich abgeschlagen, müde, haben Fieber oder Atemnot bei Belastung. Spezifischer fallen Schmerzen hinter dem Brustbein sowie Herzklopfen, -rasen und -rhythmusstörungen auf. Spätestens damit rät Koller beim Hausarzt vorstellig zu werden. Doch zur zweifelsfreien Diagnose verweist dieser idealerweise an ein Herzzentrum wie das am Klinikum Kaufbeuren. Dieses zeichnet mit Laboruntersuchungen, EKG, Herz-Ultraschall sowie einer speziellen Herz-Kernspintomografie (MRT) ein genaues Bild. Vor allem das Herz-MRT ist ein hochmodernes, auf Millisekunden getaktetes Verfahren, für das viel Expertise nötig ist.Sind Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung diagnostiziert, geht es an die Therapie. Wie auch bei der Prävention stellt körperliche Schonung den wichtigsten Baustein dar. Je nach Schwere des Verlaufs können entzündungshemmende sowie herzstärkende Medikamente helfen. Damit es gar nicht so weit kommt, rät Koller zu Impfungen gegen Infektionskrankheiten wie Grippe und auch Covid. Zudem hilft Sport (im gesunden Zustand) sowie abwechslungsreiche Ernährung, die ein gutes Immunsystem fördern. Weil sich Infekte aber gerade im Winter nicht immer vermeiden lassen, appelliert der Chefarzt: „Vor allem wenn Fieber dabei ist, sollte man sich ins Bett legen, Stress vermeiden und vor dem nächsten Sport genügend auskurieren.“
2022-05-30
Die idyllische Lage am Fuß der Ammergauer Alpen zeichnet die Klinik Füssen auf zweierlei Weise aus: Natürlich erhöht der Standort nahe Säuling, Tegelberg und Co. die Aufenthaltsqualität für Patientinnen und Patienten und bietet der Belegschaft einen attraktiven Arbeitsplatz. Ebenso spielt das Haus der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren eine wichtige Rolle bei Bergunfällen und anderen Notfällen im alpinen Gelände. Erste Anlaufstelle ist dabei das gut eingespielte und erfahrene Notfallzentrum um Leiter Dr. Philipp Zimmermann und Oberärztin Bernadett Pfeilschifter. Damit stehen Fachleute für jedes Szenario vom Kreislaufzusammenbruch bis zum Absturz bereit.„Die Lage am südlichen Rand der Bundesrepublik ist ein Alleinstellungsmerkmal und verlangt gute Zusammenarbeit mit mehreren behördlichen Institutionen“, sagt Zimmermann. Damit meint er etwa Bergwacht (Deutschland) und Bergrettung (Tirol), Polizei, Feuerwehr, Wasserwacht und Rettungsdienste. Das Notfallzentrum profitiere besonders vom kürzlich in Betrieb gegangenen neuen Hubschrauberlandeplatz, der im Gegensatz zum alten Notlandeplatz allen Normen entspricht. Diese Professionalisierung erleichtere die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Luftrettungs-Organisationen. Denn passiert in den Bergen etwas, kommt häufig ein Helikopter zum Einsatz. Der kann von verschiedenen Organisationen kommen. Es fliegt in der Regel, wer am nächsten am Geschehen ist. „Ganz egal, ob sich ein Notfall in Deutschland oder Österreich ereignet hat“, berichtet Dr. Henrike Hommel. Sie ist Internistin des Herzzentrums Füssen-Außerfern, fliegt als Notärztin im Reuttener Rettungshubschrauber RK2 mit und bringt ihre Expertise im Alltag des Notfallzentrums ein. Grenzüberschreitende Aufgaben sind die Füssener Mediziner dank der Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus in Reutte ohnehin gewohnt.Im Notfallzentrum stehen Fachleute für die verschiedenen Bereiche bereit: Zimmermann als Internist und Pneumologe, Pfeilschifter als Unfallchirurgin und Orthopädin. Die Patientinnen und Patienten profitieren zudem von der Erfahrung des Teams: Es erfährt meist bereits während des Einsatzes, was passiert ist. „Wenn wir das Unfallmuster kennen, können wir uns auf bestimmte Verletzungen einstellen“, sagt Pfeilschifter. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass sie ebenfalls zusätzlich als Notärztin bei der Bergwacht aktiv ist, ebenso wie Zimmermann im Rettungsdienst. „Das ist unser Steckenpferd und es ergänzt sich gut“, sagt er.Die Bandbreite möglicher Verletzungen ist zwar riesig. Doch stechen je nach Saison einige hervor: Wenn im Winter die Lifte laufen, werden besonders viele Ski- und Snowboardfahrer mit Knie-, Schulter und Handgelenkbrüchen eingeliefert. Im Sommer verletzen sich immer mehr Menschen neben den Extremitäten am Kopf. Das geht nach den Worten der Ärzte auch auf den E-Bike-Boom zurück: Einerseits seien viele Radler ohne Helm unterwegs. Andererseits ermögliche es die Elektro-Unterstützung schnell in Gelände zu gelangen, das bei der Abfahrt überfordern kann. Gleiches gilt beim Thema Wandern für Bergbahnen. Auch ein sogenannter Wärmeschrank für unterkühlte Patienten kommt häufig zum Einsatz – das gilt auch im Sommer, denn im Gebirge kühlen Verletzte jederzeit schnell aus. Auf deutlich niedrigerem Niveau, aber dennoch steigend, ist laut Hommel die Zahl der Abstürze. „Das liegt aber daran, dass immer mehr Menschen in den Bergen unterwegs sind“, betont sie. Im Verhältnis werde Alpinsport eher sicherer.Ein weiteres Thema ist, dass aufgrund des demografischen Wandels immer mehr Senioren in den Bergen unterwegs sind. Auch darauf ist die Klinik Füssen eingestellt – und wird sogar eine Akutgeriatrie eröffnen. Diese arbeitet eng mit dem Notfallzentrum zusammen. Dass die Bergwacht seit 2017 mit am Klinikgelände angesiedelt ist, unterstreicht die Bergkompetenz des Füssener Krankenhauses. Hinzu kommt die Möglichkeit, beispielsweise Menschen mit besonders schweren Verletzungen in umliegende Kliniken fliegen zu können. Den Großteil der Patientinnen und Patienten versorgt jedoch die bestens ausgestattete Intensivstation vor Ort weiter. Damit es gar nicht dazu kommt, raten die bergerfahrenen Ärztinnen Pfeilschifter und Hommel, sich der alpinen Gefahren stets bewusst zu sein. Eine Portion Demut gehöre ebenso dazu, wie körperlich fit und gut vorbereitet zu sein. Denn am liebsten ist es den Ärzten, wenn sie gar nicht gebraucht werden.Kontakt:
2022-05-28
Mit bundesweit rund 70.000 Neuerkrankungen im Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Viele fürchten sich vor dieser Diagnose, doch die Heilungschancen stehen sehr gut. „Wird der Tumor frühzeitig entdeckt und ist dementsprechend klein, gibt es eine Heilungschance von über 90 Prozent“, so die Chefärztin der Frauenklinik Kaufbeuren und Leiterin des Brustkrebszentrums Dr. Daniela Dieterle. Das Spezialgebiet der 49-Jährigen ist die Brustchirurgie - sie ist von der Deutschen Krebsgesellschaft als Senior-Mamma-Operateurin gelistet, ein Zertifikat, das besonders erfahrenen Medizinern vorbehalten ist. „Wir versuchen wann immer möglich brusterhaltend zu arbeiten, was mittlerweile bei über 80% der Patientinnen der Fall ist“, so die Chefärztin.Bei einer Brustkrebsoperation wird neben dem Tumorgewebe auch der sogenannte Wächter-Lymphknoten entfernt, anhand dessen Stadium und Streuung der Krebserkrankung bestimmt werden. Um den Wächter-Lymphknoten zu lokalisieren, wird bisher „eine schwach radioaktive Lösung (Tracer) durch einen Nuklearmediziner in die Brust injiziert“, erklärt Dieterle. Seit über einem Jahr wendet das Brustkrebszentrum Kaufbeuren eine alternative und schonendere Methode an, die bisher von fast allen Patientinnen bevorzugt wird. Hierbei werden magnetische Nanopartikel eingesetzt, die den Wächter-Lymphknoten einfacher und optimaler markieren und lokalisieren. Zusätzlich gelingt eine optische Verifizierung durch eine bräunliche Verfärbung des Lymphknotens, wodurch sich die OP-Zeit verkürzt und die Patientinnen keiner Strahlenbelastung mehr ausgesetzt werden. Das neue Verfahren birgt nachweislich „kein Risiko einer allergischen Reaktion“, so Dieterle. Auch der Ablauf gestaltet sich für das Personal und die Patientinnen einfacher. Da kein Nuklearmediziner benötigt wird und die Markierung zwischen 7 Tagen vor der OP oder kurz vor der OP erfolgen kann, reduzieren sich sowohl Wartezeiten als auch zusätzliche Wege für die Patientinnen und der OP-Termin kann generell flexibler festgelegt werden.Kontakt:
2022-05-28