Themenwelten der Allgäuer Zeitung

In Deutschland werden jährlich ca. 400.000 künstliche Gelenke implantiert. Denn ist es einmal zu einer Arthrose gekommen, wird bei fortgeschrittenem Gelenkverschleiß nach Ausschöpfen der konservativen Therapie die Implantation eines neuen Gelenkes meist unumgänglich. Ziel dabei ist stets der Erhalt bzw. die Wiederherstellung von Lebensqualität, Selbstständigkeit und Mobilität bis hin zur Sportfähigkeit.Die beiden Chefärzte der Unfall- und orthopädischen Chirurgie der Kliniken Kaufbeuren, Dr. Wolfgang Schnitzler und Füssen, Dr. Manuel Däxle arbeiten dabei eng zusammen und legen großen Wert auf die individuelle Versorgung der Patienten im Ostallgäu. Behandelt werden sämtliche Gelenkprobleme wie Knie, Hüfte und Schulter, dabei erhält jeder Patient die auf ihn spezifisch zugeschnittene Therapie. So werden vor Prothesenoperationen alle Optionen einer konservativen, also nicht operativen Therapie mit dem Patienten abgewogen oder auch die Möglichkeit von gelenkerhaltenden Operationen erwogen. Knorpeltransplantationen gehören ebenso zum Angebot wie routinierte, minimalinvasive Hüftoperationen, um keine Muskeln unnötig durchtrennt werden müssen. Bei Knieprothesen nutzen beide Kliniken seit einigen Jahren die individualisierte Personaprothese.Durch die Bündelung des medizinischen Fachwissens beider Standorte hat der Patient die Sicherheit einer Behandlung auf höchstem Niveau. Dass nur operiert wird, was operiert werden muss, gehört dabei zu den Qualitätsmaßstäben der beiden Chefärzte. Durch die enge Abstimmung ist auch bei Wechseloperationen eine nahtlose und rasche Versorgung möglich. Das Klinikum Kaufbeuren ist zudem seit 2014 zertifiziertes Endoprothesenzentrum. Das Zertifikat gemäß EndoCert der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) gewährleistet Patienten und einweisenden Ärzten die Sicherheit überprüfter Behandlungsqualität nach modernsten, wissenschaftlich anerkannten Richtlinien und Standards mit regelmäßigen Qualitätskontrollen und Re-Zertifizierungen.Kontakt:
2022-05-28
Viel wird geschrieben und gesprochen über Ursachen, Prävention und Behandlung eines Herzinfarkts. So wichtig diese Informationen sind, vermisst Dr. Sascha Chmiel, Kardiologie-Chefarzt an der Klinik St. Josef in Buchloe, im Diskurs das Thema „Leben nach dem Herzinfarkt“. Im Interview spricht der Facharzt für Innere Medizin, Intensiv- und Notfallmediziner sowie zertifizierte Interventionskardiologe darüber.Wie groß ist die Bandbreite bei der Schwere eines Herzinfarkts und den Nachwirkungen?Dr. Sascha Chmiel: Sehr groß. Sie reicht vom stummen Infarkt, von dem die Menschen oft nichts mitbekommen und der erst bei späteren Untersuchungen auffällt, bis zu starken Schmerzen bei einem lebensbedrohlichen Ereignis. Es kann zum kardiogenen Schock kommen. Dabei ist das Herz nicht mehr in der Lage, genug Blut in den Körper zu pumpen, um die Organe zu versorgen. Von der Schwere dieser Ausgangslage leitet sich das Leben danach ab.Beim Infarkt kommt es ja darauf an, schnell zu handeln. Was bedeutet das für das Leben danach?Chmiel: Umso länger ein Herzinfarkt nicht behandelt wird, desto ungünstiger die Prognose. Von der Zerstörung des Muskelgewebes ist die Herzpumpkraft betroffen. Entscheidend ist, ob diese komplett erhalten bleibt oder eingeschränkt wird. Generell gilt es, bei Verdachtsfällen früh genug zum Arzt zu gehen und auch die Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Wer einen Herzinfarkt hatte, muss zudem akzeptieren, dass es nicht nur ein Akutereignis ist, sondern dass man chronischer Herzpatient bleibt.Wie gehen die Patienten damit um?Chmiel: Auch da gibt es eine große Bandbreite. Für viele Jüngere kommt ein Infarkt völlig überraschend. Manche verlieren dadurch das Vertrauen in die eigene Gesundheit und entwickeln Angststörungen, die auch das Umfeld stark belasten. Das andere Extrem sind diejenigen, die am Tag nach dem Infarkt fragen, wann sie wieder heim dürfen und ob sie nächsten Montag wieder arbeiten können.Wie lange dauert die Ausnahmesituation für Betroffene?Chmiel: Die erste akute Phase des Infarkts mit Krankenhausaufenthalt dauert in der Regel fünf bis sieben Tage. In der zweiten Phase der Rehabilitation steht allen eine Kur zu und wir empfehlen, diese unbedingt wahrzunehmen. Sie dauert drei bis fünf Wochen. Phase drei ist die ambulante Phase, hoffentlich in einer Herzsportgruppe. Diese kann bis zu drei Monate dauern. Hinzu kommen hausärztliche Betreuung und Medikamente – zeitlich unlimitiert. Ziel ist, dass Patientinnen und Patienten wieder ganz normal belastbar sind und ohne Einschränkungen leben. Leider erreichen wir das nicht immer. Die neue Realität bedeutet aber bei allen: Sekundärprävention. Das heißt zu vermeiden, dass sie erneut einen Infarkt bekommen.Wie sieht diese aus?Chmiel: Mindestens einmal im Jahr sollten Betroffene zum Check-up beim Kardiologen. Unabhängig davon sollte der Hausarzt immer wieder Blut-, Zucker- und Blutfettwerte messen. Natürlich müssen Herzinfarktpatienten regelmäßig Medikamente nehmen. Zudem ist Rauchen eine tickende Zeitbombe. Das gilt es nicht zu reduzieren, sondern einzustellen.Wie viel Sport ist ratsam oder möglich?Chmiel: Drei- bis fünfmal pro Woche leichte Bewegung ist ideal. Insgesamt sollten mindestens zwei Stunden moderate Belastung zusammenkommen. Das wird auch bei der Rehabilitationskur trainiert. Kurzfristige Spitzenbelastungen, zum Beispiel beim Tennis, sind nicht gut. Auch raten wir von Turnieren ab, etwa beim Kegeln, weil diese Stress mit sich bringen. Am besten ist alles, was in Richtung Ausdauer geht: Spazieren, Walken, Wandern, Radfahren oder Schwimmen. Auch in die Sauna darf man nach der Reha guten Gewissens. Ein zwiegespaltenes Verhältnis habe ich zu Fitness Apps und Uhren mit Pulsmesser. Diese können sinnvoll sein, doch sich nur darauf zu fixieren, ruft Stress hervor.Wie sollte die Ernährung aussehen?Chmiel: Viele haben ja vorher schon Probleme mit Übergewicht. Wir raten zum moderaten Abnehmen. Die ideale Ernährung wäre abwechslungsreiche, fettreduzierte Mischkost. Bei zusätzlichen Tabletten aus der Apotheke ist nicht belegt, dass sie den Menschen helfen. Normale Ernährung reicht meist aus.Kontakt: 
2022-05-28
Das neue Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) für Kinder- und Jugendmedizin Kaufbeuren, also die Kinderarztpraxis der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren, verbessert die Lage von jungen Patientinnen und Patienten im Ostallgäu, in der Kreisfreien Stadt und darüber hinaus weiter. Als Teil der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren bringt es die ambulante Versorgung mit der stationären zusammen. Das heißt, die gleichen Ärzte und Therapeuten behandeln die Kinder und Jugendlichen sowohl bei einem Klinikaufenthalt als auch im Alltag. Ein weiterer Vorteil ist, dass das MVZ Kindermediziner für die Arbeit im Krankenhaus, aber auch für eine eigene Praxis ausbildet. Damit leistet es seinen Beitrag, die zukünftige Versorgung in der Region zu sichern. Wir haben uns mit dem Ärztlichen Leiter Dr. Volkmar Reschke, Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin sowie Psychotherapeuten, und dem Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Kaufbeuren, Professor Dr. Markus Rauchenzauner, unterhalten.Herr Dr. Reschke, Herr Professor Dr. Rauchenzauner, das MVZ für Kinder und Jugendmedizin ist noch jung. Was tut sich aktuell?Professor Dr. Markus Rauchenzauner: Wir haben es um eine Kinder- und Jugendpsychosomatik und -psychiatrie erweitert. Leiter ist Dr. Reschke, der viel Erfahrung in Psychosomatik sowie in der Psychotherapie bei unseren jungen Patientinnen und Patienten hat. Damit greift nun die Verzahnung des ambulanten und stationären Sektors noch besser.Dr. Volkmar Reschke: Dazu haben wir ein breit gefächertes Team, das weiter wächst. Bereits jetzt arbeiten Psychologinnen, Heilerziehungspfleger, Kinderkrankenschwestern, Erzieher sowie Kunst-, Musik-, Erlebnis- und Ergotherapeuten zusammen. Hinzu kommen zwei Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin sowie Neuropädiatrie. Aktuell sind wir im Auswahlprozess für die Stelle eines Kinder- und Jugendpsychiaters. Ebenso bieten wir ambulante Nachbehandlungen im Anschluss an stationäre Aufenthalte an. Dazu hat Dr. Michaela Schirm bereits eine Abteilung aufgebaut.An wen richtet sich das MVZ?Rauchenzauner: An alle Patientinnen und Patienten von 0 bis 18 Jahren und in manchen Fällen an junge Erwachsene. Schließlich findet im Alter zwischen 16 und 24 Jahren der Übergang ins Erwachsenenalter, die sogenannte Transition, statt.Reschke: Gar keine Altersbeschränkung gibt es bei Menschen mit körperlichen oder seelischen Handicaps wie etwa kognitiven Einschränkungen. Da entsteht häufig eine enge und lang andauernde Patientenbindung.Aus welchen Gründen kommen Kinder und Jugendliche zu ihnen?Reschke: Wir haben zum Beispiel Patientinnen und Patienten mit Essstörungen oder mit somatischen Beschwerden wie Bauch- und Kopfschmerzen, die aber seelische Ursachen haben. Dazu können Schulängste und Depressionen gehören.Rauchenzauner: Es stecken häufig auch chronische Erkrankungen dahinter, womit sich wieder die Verbindung zur Pädiatrie beziehungsweise der Versorgung chronischer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter ergibt.Können Sie ein Beispiel nennen?Reschke: Diabetes mellitus Typ 1 ist zwar selten. Doch versorgt die allgemeine stationäre und ambulante Pädiatrie unter Leitung von Herrn Rauchenzauner diese Krankheit. Zusätzliche psychische Probleme können dazu führen, dass die Krankheit entgleitet.Welche Vorteile ergeben sich durch das neue Modell des MVZ?Reschke: In Klinikum und MVZ sind die gleichen Ärzte tätig. Damit geht die Versorgung wirklich Hand in Hand. Es gibt kurze Wege und schnelle Kommunikation. So sehen Patienten und Eltern weiter die gleichen Gesichter. Das gibt ihnen die Sicherheit, dass in der Behandlung Kontinuität herrscht. Es erhöht das Vertrauen und baut Ängste ab. Zusätzlich können wir in der neuen Kinder- und Jugendpsychosomatik und -psychiatrie vier Patientinnen und Patienten für mehrwöchige Aufenthalte aufnehmen. Diese werden im Rahmen eines multimodalen Therapieangebots behandelt.Ist der Bedarf an psychologischer Behandlung in den vergangenen Jahren und vor allem durch Corona gestiegen?Rauchenzauner: Ja, zuletzt eklatant. Schon lange steigt der Bedarf langsam, aber kontinuierlich. Mit Corona und den damit verbundenen Einschränkungen hat sich die Lage deutlich verschärft. Das wird vermutlich stark nachwirken. Denn seelische Probleme tauchen meist mit zeitlichem Verzug auf.Reschke: Es ist wichtig zu wissen, dass Kinder für psychosomatische Störungen besonders empfindlich sind. Es handelt sich um die Schnittstelle zwischen seelischer und körperlicher Medizin. Stress und veränderte Lebenssituationen wirken sich also schneller in Form von Schmerzen und anderen Beschwerden aus.
2022-05-28
Die neue Intensivstation der Waldburg-Zeil Fachkliniken Wangen ist seit kurzem in Betrieb. Nach rund anderthalb Jahren Bauzeit und einer Investition von knapp 6,5 Mio. Euro verfügt das renommierte Fachkrankenhaus am Wangener Stadtrand über die modernste Intensivstation in der Region.„Als einziges zertifiziertes Lungenkrebszentrum der Region und als eines der wenigen zertifizierten Weaningzentren in Württemberg setzen wir auf zeitgemäße Architektur und Ausstattung“, so Dr. Quirin Schlott anlässlich der Eröffnung. Im traditionsreichen Martinbau gelegen, ist die neue Station nicht nur technisch nach dem allerneuesten Standard gestaltet. „Wir haben unsere Arbeitsabläufe grundsätzlich überdacht und gehen auch im Delirmanagement zeitgemäße Wege.“  
2022-05-28
Wangen – Mehr Zeit mit der Familie möchte der bisherige Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin Dr. Armin Schneider verbringen. Deshalb übergab der knapp 67jährige seine Aufgaben plangemäß zum 1. Juli 2021 an Bernhard Sorms, bisher Oberarzt und Leiter der Bronchologie an den Fachkliniken Wangen.Seit fast 20 Jahren arbeiten die beiden Fachärzte für Anästhesie und Intensivmedizin zusammen. Dr. Armin Schneider, der in Tübingen Medizin studierte, leitet seit 1996 die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin. Das Wangener Weaningzentrum, eines von nur sieben in Baden-Württemberg, hat der gebürtige Ravensburger mit seinem interprofessionellen Team aufgebaut und dem jeweiligen pneumologischen Partner geleitet. Erfolgreich wurde das Weaningzentrum schon zweimal rezertifiziert. Auch die Zusammenarbeit mit der neurologischen Klinik im Hause forcierte Schneider.Denn Weaning-Patienten haben neben ihren Atmungsproblemen oft neurologische Beeinträchtigungen. Seine jahrzehntelange Erfahrung als Anästhesist und Pneumologe sowie in der Beatmungsentwöhnung brachte Schneider in das 2015 gegründete Lungenzentrum Süd-West ein.
2022-05-28
Die neurologische Klinik innerhalb der Rehabilitationsklinik Bad Wurzach wird seit dem Jahresbeginn von Dr. Martin Schorl geleitet. Geboren und aufgewachsen in Essen, erwarb der 55-Jährige nach dem Studium der Medizin seine umfangreichen fachlichen Kompetenzen in mehreren Kliniken in Deutschland und der Schweiz. Zu seinen fachlichen Schwerpunkten zählt unter anderem die Botulinumtoxintherapie zur Behandlung von unwillkürlichen Muskelkontraktionen oder spastischen Lähmungen. Der bisherige Bad Wurzacher Chefarzt, Dr. Dr. Markus Schlomm, trat zum Jahreswechsel die Nachfolge von Prof. Dr. Paul-Jürgen Hülser (67) in der Klinik für Neurologie der Fachkliniken Wangen an, der nach fast 25 Dienstjahren bei den Waldburg-Zeil Kliniken planmäßig in den Ruhestand ging. Dr. Dr. Schlomm leitete seit 2018 als Chefarzt erfolgreich die Klinik für Neurologie der Waldburg-Zeil Rehabilitationsklinik Bad Wurzach. Der 46-Jährige aus Werl in Westfalen ist Facharzt für Neurologie und Sozialmedizin. Nach dem Studium der Biologie und Medizin in Göttingen promovierte er als Naturwissenschaftler im Bereich Toxikologie und schloss eine medizinische Dissertation im Bereich Prionenforschung ab.Die beiden neurologischen Waldburg-Zeil Kliniken kooperieren nun noch in der Rehabilitation neurologischer Patientinnen und Patienten der Phasen B, C und D. Ziel ist es, die Qualität der regionalen neurologischen Versorgung nach Schlaganfällen oder Unfällen mit Schädel-Hirn-Trauma etc. weiter zu verbessern. „Durch eine engere Kooperation der neurologischen Fachabteilungen der Waldburg-Zeil Kliniken wird die Behandlung neurologischer Patientinnen und Patienten fortan noch wirkungsvoller, weil phasen- und standortübergreifend gedacht, geplant und behandelt wird“, benennt der neue Wangener Chefarzt die Vorteile. Dr. Dr. Schlomm hat die Phasen C und D in Bad Wurzach in den letzten drei Jahren neu strukturiert und vielfältige zusätzliche Therapieangebote wie die Musiktherapie etabliert. „Wir sind gespannt auf den Erfahrungsaustausch mit unseren Kolleginnen und Kollegen“, freut sich der frischgebackene Wurzacher Chefarzt Dr. Schorl über die intensivierte Zusammenarbeit. Er schätzt an der Waldburg-Zeil Klinik in Bad Wurzach deren interdisziplinären Ansatz: „Mit Fachärzten für Orthopädie, Altersmedizin, Rheumatologie und Neurologie sind wir passgenau für die Anforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft aufgestellt.“Anlässlich der Neustrukturierung ihrer neurologischen Kliniken werden die Waldburg-Zeil Kliniken am 15. und 16. Juli 2022 die „Neuro-Tage 2022“, ein überregionales Fachsymposium, in der Inselhalle Lindau veranstalten. Neben den Chefärzten Dr. Dr. Markus Schlomm und Dr. Martin Schorl werden zahlreiche Experten aus dem süddeutschen Raum ihr neurologisches Know-How ambulant und stationär tätigen Ärzten ebenso wie interessierten Therapeuten und Pflegekräften in informativen Vorträgen und Workshops vorstellen.Kontakt: 
2022-05-28
Am 15. und 16. Juli 2022 finden in Lindau die Neuro-Tage 2022 als medizinisches Symposium für Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte statt. Prof. Manfred Spitzer, der bekannte Buchautor und Neurowissenschaftler aus Ulm, spricht am Samstag in einem Festvortrag über künstliche Intelligenz, ihre Wirkungen und ihre Nebenwirkungen. Darüber hinaus wird allen, die in der Diagnostik, Behandlung, Betreuung und Rehabilitation neurologischer Patienten tätig sind, zwei Tage lang ein spannendes Themenspektrum aus Vorträgen und Workshops geboten. Die neurologische Rehabilitation zeichnet sich dadurch aus, dass Spezialisten unterschiedlichster Berufsgruppen miteinander arbeiten - auch klinikübergreifend zwischen den Standorten Bad Wurzach und Wangen sowie in der Nachsorge. Deshalb spannen in den Neuro-Tagen 2022 zahlreiche namhafte Referenten den Bogen über die gesamte Versorgung teils schwerst kranker neurologischer Patienten und beleuchten zugleich neueste Entwicklungen, zum Beispiel auf den Gebieten der Schlaganfallbehandlung, der modernen Hirntumorchirurgie, der Botulinumtoxintherapie, der Migräneforschung oder der Beatmungsentwöhnung. Workshops zu klinischen und praktischen Themen der Neurorehabilitation wie der Epilepsie, der modernen Schluckdiagnostik, der Fahrtauglichkeitstestung, der Hilfsmittelversorgung, der gerätegestützten Therapie oder des Einsatzes von Botulinumtoxin gegen spastische Lähmungen ergänzen die Vorträge. Fortbildungspunkte sind beantragt. Eingeladen in die Inselhalle als zeitgemäßes Kongresszentrum sind alle interessierten haus-, fach- und klinikärztlich sowie pflegerisch und therapeutisch Tätigen und ebenso Mitarbeitende des Sozialdienstes.Seit mehr als zwanzig Jahren verfügen die Waldburg-Zeil Kliniken an den Standorten Bad Wurzach und Wangen über eine neurologische Expertise zunächst in den Phasen B und C, später zusätzlich für die Phase D. Kontinuität bei der (früh-)rehabilitativen Behandlung von Unfallfolgen, Schlaganfällen, Hirnblutungen, komplexesten Störungen des Gehirns, des Rückenmarks sowie der peripheren Nerven sicherte auch der nach Plan verlaufene Chefarztwechsel an beiden Standorten Anfang des Jahres. So sind die Neuro-Tage in Lindau auch Gelegenheit, Dr. Dr. Markus Schlomm als Chefarzt der Klinik für Neurologie an den Fachkliniken Wangen sowie Dr. Martin Schorl als Chefarzt der Neurologischen Klinik an der Rehabilitationsklinik Bad Wurzach nicht nur in ihren Fachvorträgen, sondern auch als Gastgeber beim Social Evening am 15. Juli kennenzulernen.Interessierte melden sich bitte bis 10. Juli bei Manuela Hofer, Fachkliniken Wangen an.Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular finden Sie hier: www.fachkliniken-wangen.de/fortbildungen
2022-05-28
Für Kinder und Jugendliche, die als hochgradige Erdnussallergiker stark gefährdet sind, gibt es an den Fachkliniken Wangen eine neue Therapiemöglichkeit. Erstmals bietet die Kinderklinik für pädiatrische Pneumologie und Allergologie eine orale Immuntherapie mit einem Erdnussprotein an. Das bedeutet, dass Patienten initial unter Aufsicht und später zu Hause Erdnusspulver in steigender Dosierung zu sich nehmen. „Seit Oktober ist ein neues Medikament in Deutschland zugelassen“, berichtet Prof. Dr. Josef Rosenecker, Chefarzt der Klinik für pädiatrische Pneumologie und Allergologie. Der erfahrene Kinderarzt verspricht sich davon große Erleichterungen für Familien mit Kindern, für die ein Kontakt mit Erdnussspuren lebensgefährlich wäre. „Wir können eine Erdnussallergie nicht heilen – aber wir erhoffen uns durch die Behandlung für einen Großteil der Patienten mehr Sicherheit im Alltag“. In den letzten Jahren hat die Zahl an Erdnussallergikern in Europa bei Kindern stark zugenommen. Dies betrifft auch die Häufigkeit von Krankenhauseinweisungen wegen schwerer allergischer Reaktionen von Atemnot bis zum anaphylaktischen Schock. Denn oft landen Erdnussbestandteile unbeabsichtigt auf dem Teller – weil viele industriell hergestellte Lebensmittel Spuren von Erdnüssen enthalten. „Solche versehentlichen Kontakte haben für Patienten, die wir mit dem Medikament behandeln, künftig hoffentlich weniger schwerwiegende Folgen“, so Prof. Rosenecker. Patienten werden für die Therapie sorgfältig ausgewählt. „Wir arbeiten hier eng mit den niedergelassenen Hausärzten, Kinderärzten und Allergologen zusammen“, erläutert Prof. Rosenecker. Mit einer Überweisung vom Facharzt kommen Betroffene in die Ambulanz der Kinderklinik an den Fachkliniken Wangen. Die Therapie selbst findet dann drei Tage stationär in Wangen statt. Unter ärztlicher Aufsicht wird die verabreichte Menge Erdnussprotein langsam gesteigert. Auch zu Hause muss das Medikament über einen längeren Zeitraum potenziert und kontrolliert eingenommen werden, damit der Körper „lernt“, Erdnussprotein zu tolerieren. „Als Fachklinik besitzen unsere Pflegekräfte und wir Ärzte hier sehr große Erfahrung“, berichtet Prof. Rosenecker. „Wir führen im Jahr über 200 orale Provokationen durch.“ Ein Drittel davon betreffen Patienten mit Erdnussallergie. Aber auch Hühnereiweiß und Kuhmilch werden unter ärztlicher Aufsicht nach einem standardisierten Protokoll verabreicht. Gleiches gilt für Hasel- bzw. Cashewnüsse, Weizen-, Soja- oder Fischprodukte. In Süddeutschland gibt es keine Kinderklinik, die eine ähnlich breite Expertise auf diesem Gebiet und eine so differenzierte Diagnostik vorzuweisen hat. „Mit etwa sechs gezielten Provokationen pro Woche sind wir auf Notfälle gründlich vorbereitet“, berichtet der Chefarzt. „Nach der Diagnose bieten wir individuelle Ernährungsberatung, schulen Eltern und Kinder ausführlich und stellen den Kontakt zu Elterninitiativen her, damit das Leben mit Allergie im Alltag gelingt.“ Mit der neuen Therapiemöglichkeit kann vieles einfacher werden, ist sich Rosenecker sicher. „Natürlich wird niemand mit einer Tüte Erdnussflips in der Hand unsere Klinik verlassen“, schmunzeln er und sein Team. „Aber die Angst von Patienten und Familien vor einem versehentlichen Kontakt mit der gefährlichen Substanz wird geringer und die Lebensqualität spürbar besser.“Kontakt:  
2022-05-28
Irgendwann gibt es einen Moment im Leben, in dem wir auf Pflege angewiesen sind. Bei der Geburt, bei Unfällen, Krankheiten oder im Alter. In diesen Momenten können Patienten auf Pflegefachfrauen und -männer zählen. Sie übernehmen die Verantwortung für den gesamten Pflegeprozess und wirken bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mit.Der Ausbildungsberuf ist noch ein recht neuer, der seit 2020 die Ausbildungen zum Gesundheits- und Krankenpfleger, zum Altenpfleger und zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger bündelt und ersetzt. In der sogenannten generalistischen Ausbildung entscheiden die Auszubildenden nach zwei Jahren, ob sie eine Fachrichtung wählen möchten. Die Vertiefung ist dann beispielsweise als Kinderkrankenpfleger möglich. Führen Auszubildende die Ausbildung ohne Vertiefung fort, erhalten sie den Abschluss Pflegefachfrau beziehungsweise -mann.Evelina Schaf (22), Tobias Pinggera (19) und Lukas Guggenmos (18) haben sich für die Ausbildung zur Pflegefachfrau- beziehungsweise -mann in der Berufsfachschule für Krankenpflege in Kaufbeuren entschieden. Die drei entwickeln sich zu wahren Allroundtalenten in der Pflegebranche. Doch warum haben sie sich für einen Beruf mit viel Verantwortung, Belastung – sowohl psychisch als auch physisch – und Arbeitszeiten im Schichtwechsel entschieden? Lukas: Ich wollte tatsächlich schon immer in der Pflege arbeiten und bin auch schon länger in sozialen Bereichen aktiv. Beispielsweise bin ich aktives Mitglied der Feuerwehr. Da war die Ausbildung zum Pflegefachmann irgendwie naheliegend.Evelina: Bei mir ist es ähnlich. Ich wollte schon immer in der Pflege arbeiten. Nach meinem FSJ war dann auch klar, dass ich mich auf Kinderpflege spezialisieren möchte. Leider hat das nicht geklappt.Tobias: Ich bin erst über einen Umweg hier angekommen. Nachdem ich meine Lehre im Finanzamt abgebrochen habe, arbeitete ich für ein Praktikum im Altenheim. Dort merkte ich: das macht mir Spaß und es gibt einen Sinn, morgens aufzustehen. Also informierte ich mich über verschiedene Pflegeberufe, schickte meine Bewerbung los und hier bin ich!
2022-05-28