Themenwelten der Allgäuer Zeitung

Die Patienten in Buchloe profitieren von der exzellenten und engen Zusammenarbeit mit dem Klinikum Kaufbeuren durch ihr gemeinsames Versorgungsspektrum und den spezialisierten Zentren.So werden in Buchloe z. B. sehr viele Endoskopien durchgeführt, aber die Abteilung ist natürlich kleiner als in Kaufbeuren. „Da gibt es sicherlich mal einen seltenen Befund, wo wir hier vor Ort nicht weiterkommen. Wir besprechen dann den Fall medizinisch, d. h. mit der Gastroenterologie und/oder den Bauchchirurgen in Kaufbeuren und können dann gleich entscheiden, ob der Patient von uns weiter versorgt werden kann, sich im Verlauf in Kaufbeuren vorstellt oder auch, ob er rasch verlegt werden muss“, so der leitende Oberarzt der Gastroenterologie Dr. Wolfgang Wistuba.Eine dringende Verlegung verläuft somit im Interesse vom Patienten zeitnah, reibungslos und heimatnah. Der Chefarzt der Inneren Medizin in Buchloe Dr. Sascha Chmiel ergänzt „Wir haben mit Kaufbeuren einen starken Partner in der Region, da gibt es nur ganz wenige Ausnahmen, die wir im Verbund nicht behandeln können.“Manche Patienten bevorzugen außerdem die persönliche Note im Buchloer Krankenhaus und haben zugleich die Vorzüge der Leistungskompetenz der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren. So gibt es die gelebte Zusammenarbeit zwischen den Kliniken zum Beispiel im wöchentlichen, interdisziplinären Tumorboard. Vom Internisten, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Onkologen bis hin zum Radiologen und Pathologen sitzen alle entscheidenden Disziplinen beieinander, um einen Tumorpatienten optimal zu behandeln. „Entsprechende Fälle aus Buchloe kann ich in dieser großen und sehr kompetenten Runde besprechen und gehe dann am Ende mit einer Behandlungsempfehlung auf meinen Patienten zu“, so Wistuba.Im Bereich der Inneren Medizin bietet die Klinik St. Josef Buchloe schon immer ein sehr breites und gutes Spektrum an. „Was wir in diesem Jahr einführen möchten sind weitere, speziell gastroenterologische Untersuchungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die Endosonografie. Hier können wir während einer Magen- oder Darmspiegelung auch eine Ultraschalluntersuchung von innen machen“, so der Chefarzt. Dadurch dass die Sonde näher an die Organe um den Verdauungstrakt herangeführt werden kann, lassen sich genauere und detaillierte Diagnosen von unklaren oder verdächtigen Strukturen stellen. Während der Untersuchung können auch mit geringem Aufwand und Komplikationsrisiko Proben entnommen werden.„Daneben bieten wir Untersuchungen mit einem neuen Ultraschallgerät mit Kontrastmittelsonographie an. Eine solche risikoarme Diagnostik der Leber kennt man überwiegend aus den größeren Zentren“, erklärt Wistuba. Dabei unterscheidet sich das Kontrastmittel grundsätzlich von anderen (wie z. B. beim CT) und enthält sogenannte Mikrobläschen durch welche die Durchblutung der Organe präzise und in Echtzeit dargestellt werden kann. „So können unklare Befunde weiter abgeklärt werden. Besonders für die Unterscheidung von gutartigen und bösartigen Lebertumoren ist diese Methode geeignet, eine Leberpunktion zu verhindern.“ Musste man als Patient bisher zur ausführlichen Diagnostik erst in den Kernspintomographen, kann ein Verdacht nun sofort und direkt während der laufenden Ultraschalluntersuchung abgeklärt werden.Mit einer weiteren Funktion, der sogenannten Elastografie, kann man in einem Untersuchungsgang verschiedene Krankheitsstadien der Leber oder unklare Leberwerterhöhungen detailliert herausarbeiten und in ihrem Verlauf dokumentieren. „Von der gesunden bis zur ganz kranken oder bereits zirrhotischen Leber gibt es viele Stadien, welche sich mit einem normalen Ultraschall nicht immer genau definieren lassen. Die Patienten profitieren von dieser nicht-invasiven und frühzeitigen Erkennung – denn so können noch Maßnahmen ergriffen werden, bevor die Leber deutlich geschädigt wird bzw. zirrhotisch wird. Auch hier ist dann oft eine Probenahme aus der Leber entbehrlich.“Chefarzt Dr. Chmiel empfiehlt außerdem: „Egal ob man zunehmende Schluckbeschwerden, Änderungen der Stuhlgewohnheiten, plötzliche Leberwerterhöhungen, unklaren Gewichtsverlust oder Blut im Stuhl hat – nehmen Sie diese Warnsymptome der Gastroenterologie ernst und schieben Sie einen Arzt- oder Klinikbesuch nicht auf.“  
2021-06-22
Die Krebsmedizin ist mittlerweile so fortgeschritten, dass kein einzelner Arzt mehr jeden Aspekt beurteilen kann. Das macht Absprachen umso wichtiger, um mit geballtem Wissen die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Dennoch empfinden Betroffene es als angenehmer, in der Regel mit einem ärztlichen Ansprechpartner in Kontakt zu stehen. Hierfür haben die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren mit ihren Partnern Lösungen etabliert.In drei Tumorkonferenzen pro Woche besprechen die Mediziner jeden einzelnen Fall im großen Gremium. Dazu laden sie stets auch die Hausärzte ein. Es gibt eine allgemeine Konferenz, in der aufgrund des Kaufbeurer Schwerpunkts mit den Darmkrebszentrum besonders viele Fälle aus diesem Bereich zur Sprache kommen. Eine weitere Runde behandelt Brustkrebs und gynäkologische Themen. Das Lungenboard in Kollaboration mit dem Klinikum Memmingen kam zuletzt hinzu. Es fokussiert bislang vor allem Lungenkrebs, soll sich jedoch auf seltene Lungenkrankheiten ausweiten.Bei der jeweiligen Konferenz stellt der behandelnde Arzt, der den Kontakt zum Patienten pflegt, den aktuellen Stand vor. Kollegen der verschiedenen Fachrichtungen wie Pathologen, Radiologen, Chirurgen und Internisten haben dann die Gelegenheit, Empfehlungen abzugeben. „Am Ende soll dabei stets ein Konsens stehen, der den Patienten hilft“, sagt Professor Dr. Helmut Diepolder, Chefarzt der Medizinischen Klinik I, zu der die Onkologie gehört.Beim Kontakt zu den Patienten kommt mit Dr. Jurij-Alexander Pitako eine weitere Kaufbeurer Besonderheit ins Spiel: Er betreut seit Jahresbeginn Krebspatienten sowohl an den Kliniken als auch niedergelassen in der Praxis. Das baut auf ein bewährtes Konzept auf. „Diese Personalunion ist entscheidend“, freut sich Diepolder. Denn die Patienten sehen bei ihrem stationären Aufenthalt und während der ambulanten Behandlung danach stets den gleichen Onkologen. „Dadurch gibt es keinen Bruch in der Behandlung und keinen Informationsverlust“, erläutert Diepolder weiter.Pitako betont, wie wichtig nicht nur diese Zusammenarbeit ist, sondern auch die mit der Uniklinik Augsburg und mit dem Klinikum Memmingen. Durch erstere haben Patienten die Möglichkeit von Studien zu profitieren und damit von Techniken, die noch nicht verbreitet sind. Zweiteres nutzt beiden Häusern beispielsweise durch den Austausch von Fachärzten, die sich gegenseitig unterstützen und ihre Fähigkeiten weiter vertiefen.Ein großes Anliegen ist den beiden Ärzten, dass die Menschen auch in Pandemie-Zeiten zur Krebsvorsorge gehen. Das gelte besonders, wenn bereits Symptome auftreten. Diese zuhause auszusitzen, könne entscheidende Zeit kosten.
2021-06-22
Das Thema Gebärmutterhalskrebs könnte zu großen Teilen der Vergangenheit angehören, wenn noch mehr Frauen zur regelmäßigen Vorsorge gehen. So lautet eine der zentralen Botschaften der Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe in Kaufbeuren, Dr. Daniela Dieterle. Seit im Jahr 1971 die ersten Früherkennungen in den medizinischen Alltag einzogen, sank die Zahl der betroffenen Frauen um 70 Prozent.„Damals handelte es sich noch um die häufigste Krebsdiagnose bei Frauen in Deutschland, heute steht sie nur noch an dreizehnter Stelle“, erläutert Dieterle. „Das ist ein Erfolg der Früherkennung.“ Diese sieht mittlerweile so aus, dass Frauen im Alter zwischen 20 und 34 jährlich einen Anspruch auf einen Abstrich bei ihrem Gynäkologen haben. Dazu erhalten sie alle fünf Jahre eine Einladung von der Krankenkasse. Ab dem 35. Lebensjahr gibt es zusätzlich einen Test auf HPV-Viren. In dieser Kombination ist die Untersuchung dann nur noch im Turnus von drei Jahren nötig. Denn die Viren, die für rund 90 Prozent aller Tumore an der Gebärmutter verantwortlich sind, verändern das Gewebe nur sehr langsam.Die meisten Menschen – Frauen wie Männer – tragen diese Viren irgendwann im Leben vorübergehend im Körper, ohne etwas davon zu bemerken. Übertragen werden sie durch Geschlechtsverkehr, sodass häufig wechselnde Partner das Krebsrisiko erhöhen, ebenso wie Immunschwäche oder Nikotin. Genetische Veranlagungen zum Gebärmutterhalskrebs gibt es dagegen nicht.Doch wie funktioniert die Prävention, die so viele Leben rettet? Gibt ein Abstrich oder HPV-Test Anlass zur Vorsicht, erfolgt eine sogenannte Kolposkopie. Dabei sieht sich die Gynäkologin den Gebärmutterhals vergrößert an und macht mit einem Mittel Zellveränderungen sichtbar. Dort entnimmt sie dann gezielt Gewebeproben, die ein Pathologe untersucht. Nur schwer veränderte Zellen können innerhalb von fünf bis sieben Jahren zum Krebs werden. Sie lassen sich bei einer kleinen Operation entfernen.Ein weiterer Baustein gegen den Krebs ist die seit 2007 von der Ständigen Impfkommission empfohlene HPV-Impfung für neun- bis 14-jährige Kinder. Damit sie ihre volle Wirkung entfalten kann, soll sie vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen. Durch die Impfung sank die Zahl der Dysplasien, also der Krebsvorstufen, weiter.Erkrankt trotz allem eine Frau an Gebärmutterhalskrebs, stehen den Kliniken alle Mittel der modernen Medizin zur Verfügung. In Tumorkonferenzen (siehe obenstehender Artikel) kommen Spezialisten der verschiedenen Fachrichtungen zusammen und legen die erfolgversprechendste Behandlung fest. Auch hier zählt wieder: Je früher das Problem erkannt wird, desto besser lässt es sich behandeln.
2021-06-22
Wer sich in Narkose begibt, will volles Vertrauen zu den behandelnden Ärzt*innen haben. Das fällt leichter in dem Wissen, dass ein eingespieltes und erfahrenes Team mit modernster Technik zu Werke geht – wie in der Klinik St. Josef in Buchloe. Noch besser ist es, wenn möglich eine Vollnarkose mit ihren Belastungen für die Patienten zu vermeiden. Dazu kommt nun in Buchloe das ultraschallgesteuerte Regionalverfahren zum Einsatz. Ebenso hat sich einiges im Umgang mit der kostbaren Ressource Blut sowie zur optimalen Dosierung von Medikamenten bei einer Narkose getan.Diese Neuerungen kamen unter der Regie von Chefärztin Dr. Gudrun Nitsche zustande. Den Posten hat sie seit Sommer 2020 inne. Sie betont: „Anästhesie bedeutet nicht nur Narkose, der Bereich ist sehr umfangreich.“ Nitsche ist Fachärztin für Anästhesiologie und Allgemeinmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Notfallmedizin, Leitende Notärztin, Intensivmedizin, Psychosomatische Grundversorgung sowie Homöopathie. Jede dieser Qualifikationen verlangt neben dem Einsatz in einer Station mit Weiterbildungsermächtigung eine Prüfung. All diesen Aufwand nahm Nitsche auf sich, „um die Patienten ganzheitlich zu sehen und auf verschiedenen Ebenen beim Heilungsverlauf unterstützen zu können“. Trotzdem findet sie noch die Zeit, um sich ehrenamtlich als Chefärztin einer großen Hilfsorganisation zu engagieren, wo sie seit 25 Jahren in verschiedenen Funktionen mitwirkt.Schon im Studium wurde für Nitsche klar, wenn sie Ärztin werden sollte, dann in der Anästhesie. So würde sie jedem Facharzt bei seiner Tätigkeit helfen können, und die Sicherheit der Patienten erhöhen. „Beatmung, Reanimation und Intubation – in all dem sind Anästhesisten routiniert“, sagt sie. Also machte sie ihr Abitur, studierte in Tübingen Medizin, absolvierte Ihren Facharzt für Anästhesiologie an der Uniklinik Augsburg und erwarb sich im Folgenden die vielen Qualifikationen, die sie heute auszeichnen.Zuletzt führte sie in Buchloe unter anderem das bereits erwähnte ultraschallgesteuerte Regionalverfahren ein. Dabei lässt sich mit dem Sonographiegerät anhand der Lage von Gefäßen und Muskeln herausfinden, wo die Nerven verlaufen. Millimetergenau platzieren die Anästhesisten dann die Nadel neben dem Nerv und betäuben auf diese Weise die Körperregion, die dieser versorgt. Das hat viele Vorteile: Eine belastende Vollnarkose lässt sich häufig vermeiden. Es lassen sich zudem Schmerzkatheter legen, sodass Patienten nach der Operation möglichst schmerzfrei oder wesentlich schmerzärmer sind. Das ermöglicht schneller wieder die erforderliche Bewegung und fördert damit die Wundheilung.Bereits 2019, noch als leitende Oberärztin, führte Nitsche mit den qualitativ erforderlichen Strukturen das „Patient Blood Management“ ein. Dabei geht es um den bewussteren und sparsameren Umgang mit Blut: Durch spezielle Operationstechniken soll von Anfang an so wenig Blut wie möglich fließen. Außerdem wird es während und nach der OP aufgefangen, gereinigt und bei Bedarf hygienisch einwandfrei an den Patienten zurückgegeben. Diese sogenannte maschinelle Autotransfusion spart Blutkonserven und kommt in Buchloe regelmäßig zum Einsatz. 2020 wurde keine einzige Fremdblutkonserve bei orthopädischen Patienten mehr verabreicht. Denn abgesehen davon, dass sich zuerst genug Spender finden müssen, birgt fremdes Blut stets ein erhöhtes Potenzial für Komplikationen.Ein weiteres Verfahren auf dem Niveau großer Kliniken ist zudem die Target-controlled infusion (TCI). Diese hochsensible, auf die Patienten abgestimmte Technik berechnet und gewährleistet mithilfe hinterlegter Datenbanken und dem erfahrenen Anästhesisten, die jeweils optimale Dosierung von Medikamenten während der Narkose. Auch hier gilt: weniger unnötige Medikation bedeutet weniger Nebenwirkungen und die Patienten werden schneller wieder fit.Ebenso bekam die Klinik St. Josef jüngst ein neues Narkose- und zehn hochmoderne Beatmungsgeräte, die gerade während der Corona-Pandemie wichtig sind. Nitsche betont, dass sie auf ein Team aus souveränen und erfahrenen Fachärzten der Anästhesiologie blicken kann, um auch das Potenzial all dieser Techniken zum größtmöglichen Nutzen des Patienten auszuschöpfen.
2021-06-22
Wie wichtig die Schulter im Alltag ist, stellen wir häufig erst fest, wenn sie nicht mehr reibungslos funktioniert. Wir haben mit den Oberärzten Dr. Stefan Dellner, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, und Dr. Gerhard Tümmers, Facharzt für Unfallchirurgie, über das komplexe Thema Schulter gesprochen.Was steckt am häufigsten dahinter, wenn Menschen mit Schulterproblemen zu Ihnen kommenStefan Dellner: Die meisten Patienten, die wir an der Schulter behandeln, haben akute Verletzungen. Neben Frakturen (Knochenbrüche) und Luxationen (Verrenkungen) häufig auch Sehnenrisse. Ein weiterer großer Teil unserer Patienten kommt mit degenerativen Veränderungen, also Verschleißerscheinungen, oder mit Schmerzproblemen zu uns. Dabei ergeben sich Überschneidungen mit der Endoprothetik.Gerhard Tümmers: Die Art der Schulterverletzungen ist unter anderem auch vom Alter des Patienten abhängig. Eine gesunde Sehne reißt nur bei einem starken Trauma. Das heißt, junge und ansonsten gesunde Patienten kommen in der Regel nur nach schweren Unfällen oder Sportverletzungen zu uns. Bei Älteren kann es sein, dass die Sehne durch Mikrotraumen oder Einengung auch ohne ein großes Ereignis reißt.In welchen Situationen behandeln Sie zuerst konservativ und wann operieren Sie?Tümmers: In den meisten Fällen kann zuerst eine konservative Behandlung erfolgen – im Sinne von Krankengymnastik und Schmerztherapie. Nehmen wir die Rotatorenmanschettenläsion, also einen Sehnenriss: Von den vorhandenen Sehnen in der Schulter reißen dabei in der Regel nicht alle gleichzeitig. Ist beispielsweise nur eine Sehne betroffen, kann man die anderen gezielt trainieren. Wenn das nach einem angemessenen Zeitraum nicht zu den gewünschten Ergebnissen für den Patienten führt, ziehen wir einen Eingriff in Betracht. Doch auch dann hat die bisherige konservative Therapie ihren Nutzen, weil das Training die Ausgangslage für den Eingriff verbessert. Es ist also auch nie verlorene Zeit.Von was für einem Zeitraum sprechen wir?Dellner: Das kommt natürlich auf die Art der Verletzung an. Bei vielen Sehnenschäden erfolgt die konservative Behandlung über drei bis vier Monate, bevor wir operieren. Dann gilt es zu sehen, ob der Arm immer noch zu schwach oder der Schmerz zu stark ist. Wir binden die Patienten eng ein um herauszufinden, wie ihr Anspruch aussieht und helfen, realistische Ziele zu setzen. Bei Patienten mit Arthrose vergehen oft mehrere Jahre bis sie den Wunsch haben, Teile der Schulter künstlich zu ersetzen. Denn das ist ja eine endgültige Entscheidung.Wie sieht die Diagnose bei Schulterbeschwerden aus?Tümmers: Wichtig sind die Anamnese und die körperliche Untersuchung. Hierdurch lässt sich die Diagnose bereits gut eingrenzen. Große Vorteile bietet eine Ultraschalluntersuchung des Schultergelenks. Denn diese findet nicht nur statisch, sondern auch dynamisch, also in der Bewegung statt und bringt keine Strahlenbelastung mit sich. Weiterhin Standard sind Röntgenaufnahmen und Kernspintomographie (MRT), ergänzend in manchen Fällen auch die Computertomographie.Dellner: Eine genaue Diagnose ist wichtig, um unsere Patienten der richtigen, individuellen Behandlung zuzuführen. Das ist zum Beispiel schon allein deshalb entscheidend, um zu wissen, ob Bewegung mit Physiotherapie oder eine Ruhigstellung der richtige Therapieansatz ist. Eine zu lange Ruhigstellung sollte möglichst vermieden werden, um durch eine Einsteifung den Behandlungserfolg nicht zu ruinieren.Wie operieren Sie, wenn das nötig wird?Dellner: Bei den meisten gelenkerhaltenden Eingriffen, beispielsweise Rekonstruktionen der Rotatorenmanschette oder bei Schulterstabilisierungen gehen wir fast ausschließlich arthroskopisch, also minimalinvasiv vor. Es hat sich gezeigt, dass es dadurch weniger Beschwerden nach der OP gibt und die Ergebnisse genauso gut sind. Wir müssen da also keine Kompromisse machen.Tümmers: Wenn wir Brüche operieren oder Prothesen implantieren, muss das allerdings offen erfolgen. Dazu reicht aber meist ein acht bis zehn Zentimeter großer Schnitt. Grundsätzlich wird versucht, den gebrochenen Knochen zu rekonstruierten und zu erhalten.Sie haben bereits das Thema Prothesen angesprochen. Wann kommen diese zum Einsatz?Tümmers: Das ist ähnlich wie bei Knie- oder Hüftprothesen, mit denen wir hier im Rahmen unseres Endoprothetikzentrums sehr viel Erfahrung haben. Ist eine Fraktur so ausgeprägt, dass sich ein Gelenk nicht mehr rekonstruieren lässt, kommt eine Prothese zum Einsatz. Oder, wenn eine Arthrose auch nach erfolgter konservativer Behandlung noch zu sehr schmerzt und die Lebensqualität beeinträchtigt. Außerdem ist bei älteren Patienten manchmal die Knochenqualität so schlecht, dass ein künstlicher Gelenkersatz Sinn macht.Dellner: Die Qualität von Prothesen an Schulter-, Hüft- und Kniegelenk hat sich immer weiter verbessert, sodass diese länger halten als früher. Damit wird auch die Notwendigkeit von Wechseloperationen deutlich seltener. Sollte das jedoch einmal erforderlich werden, führt dies in den Händen eines erfahrenen Operateurs auch dann wieder zu einer Verbesserung der Lebensqualität.
2021-06-22
Das Behandlungsspektrum der Medizinischen Klinik deckt seit Jahren die Diagnostik und Behandlung der Erkrankungen der Inneren Medizin ab. Überregionale Aufmerksamkeit erlangte die Klinik durch das mehrfach ausgezeichnete grenzüberschreitende Herzzentrum Füssen-Außerfern. Mit Herrn Oberarzt Dr. Christian Glatthor konnte die Klinik nun einen anerkannten Spezialisten in der Behandlung der Peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK), umgangssprachlich als „Schaufensterkrankheit“ bezeichnet, gewinnen. Im Team mit dem leitenden Oberarzt Herrn Dr. Simon Delladio wurde bereits vielen Patienten geholfen. 
2021-06-22
Bereits ab dem 30. Lebensjahr nimmt die Muskelmasse ab, Knochen werden instabiler und auch das Lungenvolumen und die Herzfrequenz sinken. Außerdem hat ab einem gewissen Alter jeder Mensch mit größeren und kleineren Beschwerden zu leben. Umso wichtiger ist es, den Körper beweglich zu halten und die Kraft zu bewahren. So geht der Alltag leichter von der Hand und man ist sicherer vor Stürzen und Verletzungen — dank mehr Muskelkraft, Balance und Beweglichkeit. Elmar Paul, der bis heute als Übungsleiter für Kraftsport und Gymnastik beim TV Memmingen tätig ist und als Cheftrainer zahlreiche Sportprogramme für den Senioren-Club-Deutschland mitgestaltet, lebt den Seniorensport. Der 85-jährige aus Ungerhausen bei Memmingen macht sogar deutlichen jüngeren etwas Gegen den Zahn der Zeit Übungsleiter für Seniorensport Elmar Paul zeigt, wie man mit simplen Übungen unbeschwerter durch’s Alter kommt vor, aber er meint, mit etwas Training könne jeder in kurzer Zeit fitter werden und Muskeln aufbauen – egal in welchem Alter. Sein Lebenslauf ist durchzogen von sportlicher Aktivität: Elmar Paul besuchte die Sportschule der Bundeswehr und holte als Gewichtheber viele nationale Titel. „Am besten ist es natürlich, ein Leben lang kontinuierlich aktiv zu bleiben. Aber man kann in jedem Alter und mit jedem Leistungsstand einsteigen. Man muss es nur vorsichtig angehen”, betont Elmar Paul. In seiner Seniorenfitnessgruppe beim TV Memmingen zählt er mit 85 zu den ältesten, die jüngste Teilnehmerin ist 68. Sie kommen alle zweimal wöchentlich zusammen, um zu trainieren. Mittlerweile seien es sogar mehr Frauen als Männer, verrät er. „Die sind einfach körperbewusster.“ Wichtig ist das Aufwärmen zu Beginn der Stunde und nach den Übungen das Dehnen der Muskeln. Anspannen und Entspannen ist das Credo des ehemaligen Leistungssportlers.    
2021-06-22
Kempten Knapp 270.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland einen Schlaganfall. Oft mit gesundheitlichen Folgen und daraus resultierenden Einschränkungen in Beruf und Alltag. Aber auch durch andere Krankheitsbilder kann es zu schweren Bewegungsstörungen kommen.Möchten Patienten nach einem Schlaganfall oder Unfall Bewegungen neu erlernen, so müssen diese häufig wiederholt werden. Das ist jedoch mit extremer Anstrengung verbunden. Um die Patienten hierbei zu unterstützen, bietet f+p / Gesund Bewegen am Standort Kempten seit April eine neue, moderne und ergänzende Form der Therapie an: die robotergestützte Bewegungstherapie. 
2021-06-22
Die Helios Privatklinik Allgäu ist eine akutpsychosomatische Klinik für Privatpatienten und Selbstzahler, eingebettet in ein ruhiges Wellness Hotel in Bad Grönenbach. Seit über 10 Jahren werden in der Privatklinik nahezu alle Formen psychosomatischer Erkrankungen mit einem individuell auf den Patienten zugeschnittenen Therapieprogramm behandelt.Seit diesem Jahr gehören zusätzlich neben Einzel- und Gruppengesprächen, Kunst-, Körper-, Musik-, Gruppensport- und Entspannungstherapie sowie MBSR auch das Personal Training zum Angebot der Helios Privatklinik: 
2021-06-22